— 264 —
hervor, man sah aber keinen Träger. Es steckte noch allerlei Sachen
zusammen in den Ofentopf. Ein Studiosus sah etwas wie ein
altes Gesicht, es warf ihn mit Steinchen, hielt ihm rücklings beim
Klavier mit kalten Händen die Augen zu, entführte auch unter—
schiedliche aufgebreitete Wäsche. Den 26. September befand sich
Feuer und Dampf auf dem Holzstalle, worauf die Hausbewohner
Lärm machten, daß es bald gelöscht wurde. Mittlerweile war aber
allenthalben gute Anstalt wider alle Gefahr gemacht worden; im
Hause wurde täglich zu gewissen Stunden gebetet und gesungen, es
wurde auch öffentlich in der Kirche Fürbitte angestellt, es hat sich
aber nachgehends weiter nichts spüren lassen.
340. Der Kobold zu Grüna.
Gräße, Bd. I, Nr. 545; Lehmann a. a. O., S. 951.
Auf dem adligen Vorwerk Grüna bei Scharfenstein hat ein
Poltergeist im Stall an Menschen und Vieh großen Müutwillen ge-
übt, daß fast kein Gesinde mehr bleiben können. Weil man es
nun für einen Zauberer gehalten, sind etliche Leute in einer Kammer,
da es sich am meisten spüren lassen, mit bloßem Gewehr geordnet
worden, welche alle Winkel durchschauen müssen, da sich endlich
eine alte Haube oder Alütze gefunden und damit die Zauberei ein
Ende gehabt.
341. Der Poltergeist zu Roßwein.
Gräße, Bd. I, Nr. 359; Znauth, Altenzelle Teil VIII, S. 579 ff.
Im Jahre 1649 ist Meister Georg Jahn, Schwertfeger zu
Roßwein, Tag und Nacht in seinem Hause von einem Poltergeist
gequält worden, hat sich deshalb an den Freiberger Superinten-
denten P. Sperling gewandt und dieser ihn in einem weitläufigen,
noch jetzt vorhandenen Schreiben über die Art, wie solcher zu ver-
treiben, unterrichtet.