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Kopf und Gesicht bekam, daß er am andern Morgen kaum noch
einer menschlichen Gestalt ähnlich sah, hat auch, was ihm begegnet
war, alsbald auf dem Hofe erzählt und sich niemals wieder an diesem
Bilde vergriffen. Man hat nachher dieses Bild in dem Backhaus—
garten vergraben, damit weiter kein Unfug mit demselben getrieben
werde, besagtem Sickel auch noch den Ort bezeichnet, wo dasselbe
eingescharrt war.
345. Das Alännchen im St. Jakobspitale zu Dresden und
auf der Sporergasse daselbst.
Gräße, ZBd. 1, Nr. 135.
Uber dem Tore des im Jahre 1859 eingerissenen St. Jakob-
spitals an der Ecke der Am See genannten Gasse zu Dresden,
der Meilensäule gegenüber, befand sich sonst auf einer steinernen
Konsole das Bild eines kleinen Männchens. Dieses hat man früher
mehrmals herabgenommen, aber immer wieder hinaufstellen müssen,
weil es dann so lange in dem gedachten Spitale rumorte und mit
Steinen warf, bis es wieder an seiner früheren Stelle stand.
Dasselbe fand auch bei dem Hinwegnehmen des Alännchens
über der Türe des früheren Arnoldischen Hauses, Sporergasse 6, statt.
346. Der Sebnitzer Poltergeist.
Eine Predigt von Joh. Wilisch, Pfarrer zu Sebnitz. Dresden 1654.
In dem Städtlein Sebnitz hat es sich begeben und zugetragen,
daß etliche Wochen nacheinander, gegen Abend in der Dämmerung,
wenn man Licht anzünden wollte, ein schrecklicher Poltergeist sich
hören lassen, der auf ein Häuslein eines Bürgers und Schneiders
allda, Hans Ackermanns, mit Steinen und Erdklösen geworfen und
hineingestürmt, daß an desselben Fenstern und Türen groß Schaden
geschehen. Weil man aber nicht anders vermeinte, es wären böse
Leute, hat E. E. Rat deswegen Wache anlegen lassen. Da solches
geschehen, hat sich der böse Geist in gedachtem Häuslein an vier
unterschiedenen Orten und Enden mit schwarzen Kohlen abgerissen
(abgezeichnet) und angeschrieben, da er zuvor Ofen und Fenster ein-
geschlagen, Tische und Bänke über einen Haufen geworfen und das