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dem Wallkessel, zu dem einige Stufen führen, soll ein großer Schatz
liegen, dessen Dasein vielseitig bemerkte kleine blaue Flämmchen
verkünden. Ein Mossener hatte sich einst daran gemacht, den Schatz
zu heben, als er aber auf der Stelle, wo der Schatz liegen sollte,
eine große Menge schwarze Kröten mit helleuchtenden Augen sitzen
sah, stand er von seinem Vorhaben ab. Mlehrere Marbacher, die
zu gleichem Zweche auf dem Burgberge erschienen, wurden durch
große schwarze Schlangen mit feurigen Augen veranlaßt, umzukehren.
358. Jrrende Lichter auf Grenzfluren der Rochlitzer Gegend.
Pfau, die ältesten Siedelungen der Rochlitzer Pflege, 1900, S. 45 ff.
Gespenstische Lichter zeigen sich gar häufig in den Fluren der
Dörfer bei Rochlitz. So sollen nach allgemeiner Sage auf dem
Kiefernberg zu Stöbnig, wo übrigens Gräber aus der Bronzezeit
liegen, viele Lichter umgehen. Irrende Lichter leuchten am Rund-
wall zu Schlaisdorf gespenstisch durch das nächtliche Dunkel. Auch
in den Wällen zu Fischheim und Köttern, wo sagenhafte Schätze
ihrer Hebung harren, haben sich zuweilen Lichter sehen lassen.
Lichter und rollende Feuerräder erscheinen auf der Weiditzer Lehne,
der Rochlitzer Grenzflur nach Doberenz zu. Ebensolche zeigen sich
auf dem Wachberg bei Penna, andere laufen in der Bochlitzer Hof-
statt durch das Holz. Ferner zeigen sich Lichter auf dem Junker-
berge bei Rochlitz im sogenannten Zachariasgarten, im Bäbsch bei
Kleinstädten, an der Kirschenmühle bei Döhlen und am Wall auf
dem Wetzsteinberge bei Doberenz-Königsfeld. Endlich hat man in
mitternächtiger Stunde oft rätselhafte Lichter auf dem Katzzsteine ge-
sehen, der auf der Grenze zwischen dem Staatsforst und dem an-
stoßenden Sörnziger Holze liegt. Auf eine jetzt nicht mehr bekannte
Irrlichtersage vom Erlensee auf dem Bochlitzer Walde scheint ein
Bild im Nochlitzer G.B. hinzuweisen, das einen Ritter auf schwarzem
Pferde darstellt, der von schwebenden Frauengestalten in die Irre
geführt wird.