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359. Die Lichter beim Tautewalder Vorwerke.
Archiv des Vereins für Sächsische Volkskunde, Sammlung Pilk.
Auf den Wiesen beim „Vorbrige"“ (Vorwerke) von Tautewalde
zeigen sich nachts mitunter Mengen von kleinen Lichtern. Dies
sind die Seelen toter Soldaten, welche bei einem Treffen im Kriege
dort gefallen und begraben worden sind.
360. Der Feuerhufar.
Archiv des V. f. Sächs. Volksk., Sammlung Pilk und
Gräße, Bd. UH, AMr. 184 ff., nach Mitteilungen von Dr. Haupt.
In Reibersdorf bei Zittau zeigte sich noch vor fünfzig Jahren
im Herbste ein Irrlicht, das regelmäßig aus einer Sandgrube hervor-
hüpfte. Das Volk nannte es den „Husaren“" und erzählte sich da-
von, es sei vorzeiten ein Mann, der früher als Husar gedient
hatte, in jener Sandgrube verrollt. Sein Leichnam sei nicht auf-
zufinden gewesen, aber als Frrlicht zeige er sich. „Er kommt
wieder"“, sagte man, „pfeifen darf man ihm nicht, sonst Kommt er
auf den Pfeifenden zu.“
Nach Haupt erschien der „Husar“ als rote, weithin leuchtende
Flamme zwischen Reibersdorf, Friedersdorf, Gießmannsdorf, Hirsch-
felde und Seitendorf hauptsächlich in der Adventszeit. Die Flamme
bewegte sich in großen Sprüngen und Rkam näher, wenn man pfiff
oder rief. Zuweilen schwebte sie, mannshoch über dem Boden und
pflegte auch quer über die Straße zu springen.
Alte Leute wollten beim Erscheinen des Husars auch ein lautes
Säbelgerassel gehört haben und erzählen, es sei der Geist eines im
Dreißigjährigen Kriege in einer Grube erschossenen Deserteurs.
361. Der Bludnik in der wendischen Oberlausitz.
Gräße, Bd. I. Ar. 762; J. E. Schmaler, Volkslieder der Wenden in
der Ober= und Niederlausitz, Grimma, 1843, Bd. II, S. 266.
Der wendische Bludnik (von blud, IFrrtum) ist der deutsche
Irrwisch. Er ist ein schadenfroher Gnome, der bei Nacht und