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näherte, der unbeweglich dastand, desto weiter blieben die Gefährten
zurück und desto langsamer schritt der Förster vor. Doch alle Kühn—
heit zusammennehmend schritt er näher. Plötzlich begannen die
Hunde, welche er mitgenommen hatte, damit er sie auf den Feuer—
mann hetze, zu winseln und sich dem Förster unter den Füßen zu
krümmen. Er selber, gänzlich von Grausen erfaßt und erschrocken,
konnte nicht weiter; schnell kehrte er um und mit größter Hast eilte
er von dieser Stelle hinweg. Seine Begleiter waren schon lange
geflohen. Es ist nichts zu hören gewesen, ob er je wieder das Ge—
heimnis des Feuermanns zu ergründen versucht habe.
372. Die schatzanzeigenden Lichter auf dem Hutberge.
Gräße, Bd. II, Nr. 864, nach Gräve, S. 154 ff.
In der Nacht des Tages aller Seelen zeigen sich auf dem bei
Schönau (Kamenz) gelegenen Hutberge große Feuergestalten von
kegelförmiger Gestalt, die herumhüpfen und dabei ganz sonderbare
Töne hören lassen. Dieses ist der Zeitpunkt, wo sich von der 11.
bis 12. Stunde der Nacht der Berg öffnet und dem glücklichen Ent-
decher eine Braupfanne voll Gold sichtbar wird, die derselbe, nach-
dem er zuvor die Geister der Unterwelt durch ein Opfer besänftigt,
heben kann. Jener Schatz soll aber aus den Reichtümern bestehen,
die hier einst ein gewaltiger Raubritter Ulrich Ruprecht gesammelt
und in einem am Abhange des Berges gelegenen Felsenkeller ver-
stecht hatte. Einst soll nun, während der Ritter in demselben in
seinen Schätzen wühlte, der Böse den Zugang, den niemand weiter
kannte, versperrt haben, und der Geizhals, dem der Ausgang ver-
schlossen war, mußte nun bei seinen Schätzen verhungern.
373. Der „Alp“ bei den Bewohnern des Erzgebirges.
Köhler a. a. O., Ar. 200.
Der Alp ist ein dämonisches Wesen, welches schlafende Menschen
drückt, so daß sie keinen Laut von sich geben können. Moan nennt
dieses Drücken Alpdrücken.