Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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keine Ruhe, als ob sich zu Hause etwas ereignet hätte. Und so 
war es auch. Eilends lief sie heim, aber zu spät; denn ehe sie 
herbeilief, brannten schon alle ihre Gebäude. Der Kater hatte aus 
Wut über den heißen Hirse Feuer in die Gebäude gespieen und 
sie damit angezündet. Das ganze Gut brannte völlig nieder, und 
der Kater war auch verschwunden. Als sie aber wieder aufgebaut 
hatten und in das neue Haus einzogen, kam auch der Kater wieder. 
Z.s aber sahen ihn nicht mehr gern und wollten ihn loswerden. Einst 
nahm sich Z. ein großes Bündel Stroh, fing den Kater und band 
ihn fest mitten hinein und ging mit ihm eilends gegen Caßlau in 
sein Kiefericht. Dort legte er das Bündel auf die Erde und zündete 
es an, indem er dachte, daß der Kater darin mit verbrenne. Er 
wartete indessen nicht darauf, bis das Bündel niedergebrannt war, 
lief eilends wieder heim und sieh, vor dem Hofe lief ihm der Kater 
aus dem Hofe entgegen und sagte zu ihm: „Wie wir doch heim— 
eilen mußten, daß wir nicht mit verbrannten!“ Und darauf ging er 
mit ihm ins Haus, wo Z. ärgerlich ausrief: „Und du mußt mir 
doch aus den Augen!“ Der Kater aber antwortete ihm: „Falls 
ich gehen werde“, und rollte die großen Augen nach ihm. 
Daher läßt es sich nicht sagen, ob er ihn losgeworden ist. 
Soviel aber ist gewiß, daß 3. gerade ein Jahr danach starb, die 
Gattin und zwei Söhne hinterlassend. 
413. Der Quarkdrache. 
Puzica 1887, S. 12, übersetzt von Dr. Pilk. 
Irgendwo dort im Niederlande (die Gegend an der preußischen 
Grenze) war ein hoher Wald, über welchen zuweilen der Drache 
geflogen war. In diesem Walde fuhr einst ein ZKutscher nachts, 
und als er den Drachen fliegen sah, rief er: „Stehe!“ und zeigte 
ihm seine Kehrseite. Da ließ der Drache fallen, was er hatte, zu- 
gleich aber verbrannte er dem kühnen Manne das Hinterteil. Das 
war der Quarkdrache gewesen: und an dieser Stelle lag damals 
so viel Quark, daß die Schweine dort vier Wochen hin fressen ge- 
gangen sind. 
 
	        
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