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deren Reigen und Touren irdischen Augen bisher unbekannt ge—
blieben waren. Aachdem sie nun endlich genug der Freude ge—
huldigt, schicken sie sich zum Abzug an und verlassen diese sonder—
bare Tanzhalle wieder ganz auf dieselbe Weise. Wie sie nun an
dem hohen Himmelbette der ganz in tiefes Erstaunen versenkten
Schloßherrin vorüberziehen, da bleibt auf einmal der kleine Bräutigam
stehen, verbeugt sich tief und sagt ihr, er danke ihr im Aamen seiner
Brüder für die Heimat und den ruhigen Aufenthalt, den sein Volk
bisher auf ihrem Schlosse genossen habe, sie hätten, weil es ihnen
unter der Erde zu finster gewesen, einmal bei lichtem Sonnenschein
ihr Bermählungsfest feiern wollen und zum Danke für die genossene
Gastfreundschaft wolle er ihr hiermit drei goldene Brotchen über-
reicht haben. Diese solle sie wohl aufheben, denn solange wie diese
Brotchen noch im Besitze ihrer Familie" sein würden, werde dieselbe
grünen und blühen und immer an BReichtum und Glück zunehmen.
Damit zog die Zwerghochzeit ab. Die Schloßherrin verfiel vor
Schreck in einen tiefen Schlaf, als sie aber erwachte, da lagen die
Brotchen auf der Bettdecke und sie sah, daß sie nicht geträumt
hatte. Aicht lange hernach Kam ihr Eheherr mit Beute reich be-
laden aus dem Kriege zurück, und beide ließen nun, damit die
Brote nie verloren gehen sollten, dieselben in den einen Turm des
Schlosses Pomsen einmauern. Hier blieben sie auch bis zum Dreißig-
jährigen Kriege; da kamen einmal die Feinde ins Dorf und plün-
derten und brannten das Schloß an, der Turm stürzte zusammen
und die Brotchen waren verschwunden, und seit dieser Zeit schien
das Glück die Familie Ponichau verlassen zu haben, denn sie verlor
ein Gut nach dem andern und zuletzt auch Schloß Pomsen.
424. Die Zwerge am Gamighübel bei Leubnitz. M
Bergblumen 1886, Mr. 6.
Der Gamighügel war einst von Zwergen bewohnt. Als aber
das Reich, welches nicht von dieser Welt ist, in jener Gegend sich
* Nach einer andern Version der Sage hätte der Zwergkönig je eines
dieser Brote für ihre drei Söhne bestimmt und gesagt, dieselben würden
drei Schlösser erwerben. So wäre also bloß ein Brot nach Pomsen ge-
kommen. Eins dieser Schlösser soll vom Feuer, das andere vom Watsser
zerstört worden sein, das dritte aber noch bei der Familie sein.
Meiche, Sagenbuch. 21