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„Hättest du nicht bei dir Dorant und Dosten,
So wollt ich dir dein Bier schon helfen kosten.“
Die Frau erschrak sehr und kam krank aus dem Keller. (Vgl.
auch Brüder Grimm, Bd. l, Ar. 65.)
E 470. Der Aitxenstein bei Waldenburg.
Gräße, ZBd. I, Nr. 396.
Wenn man von Waldenburg (Altstadt) aus über den so-
genannten Anger nach der Mulde zu geht, so erblicht man am
Ufer dieses Flusses einen großen Steinkegel, der heißt der Aixen—
stein. Das kommt daher, weil, wie man sagt, unter diesem Steine
eine Aixenfamilie wohnt. Dieselbe läßt sich auch den Umwohnern
hin und wieder sehen, aber immer nur ein Glied derselben auf
einmal. Die Einwohner von Waldenburg wollen sie daran er-
kennen, daß die zu derselben gehörigen Frauenspersonen, welche,
wie gesagt, stets einzeln den Wochenmarkt in der Stadt besuchen,
einen nassen Saum an ihrem Kleide haben. Geht man einer solchen
Frauensperson bei ihrer Rückkehr aus der Stadt nach, so sieht man
sie stets an dem gedachten Stein in der Erde verschwinden oder
sich ins Wasser stürzen.
471. Der Aix im Grundtümpel bei Wildenau.
Gräße, Bd. I, Nr. 578; Lehmann a. a. O., S. 207 ff.; poetisch behandelt
von Ziehnert, S. 208.
Zu Wildenau (oder Willenau), einem Dorfe östlich von
Schwarzenberg am rechten Ufer der Pöhl, die am untern Ende des
Dorfes ins Schwarzwasser fällt, befindet sich im Pöhler Wasser ein
unheimlicher Ort, der Grundtümpel, wo sich das Wasser in dem
Raum einer Stube immer herumdreht und sich öfters darin allerlei
Spuknisse sehen lassen, als Weiber, Männer, Pferde usw. Alan
hat auch um selbige Gegend bis nach Schwarzenberg und Sachsen-
feld viele Frrwische und feurige Drachen ziehen und spielen sehen.
Wenn die Leute aus Naschau nach Wildenau gingen oder von
Schwarzenberg herüberkamen, hat sie es oft die ganze Nacht irre
und ganz nahe an besagten Tümpel geführt, daß, wenn der Tag