Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Wasser geschlagen, daß es sich zerteilte, und ist hineingegangen. 
Sobald er aber darin gewesen, hat sich ein so jümmerliches Geschrei 
und Wehklagen erhoben, daß der Holzhacker nicht wußte, wo er 
vor Angst bleiben sollte, weil sonderlich das Pferd sehr wild und 
ungebändig war und immer ins Wasser springen wollte. Mittler- 
weile ist aber über diesem Tumult das Wasser ganz rot worden, 
und da hat der Reiter sein Weib hervorgebracht und gesagt, er 
habe sich nunmehr an seinem Feinde gerochen und den Näuber, 
der ihm sein Weib entführt, erwürgt. Dann hat er sich samt seinem 
Weibe auf sein Pferd geschwungen und ist davongeritten; zuvor 
aber hat er dem Holzhauer ein Beutelchen, darin ein Kreuzer ge- 
wesen, zum Trinkgeld verehrt mit dem Versprechen, so oft er in 
diesen Beutel greifen werde, solle er so viel, als jetzt darin sei, finden. 
Der Ausgang hat es auch bestätigt, daß also dieser arme Mann 
viel Geld zusammengebracht, weil er das Hineinfühlen oft versucht. 
Da er nun aber den Beutel zu frei und zu sicher gebraucht, ist er 
ihm endlich entwendet worden, doch hat der Räuber keinen Genuß 
davon gehabt. 
475. Der Zschopau-Ai#x fordert sein Opfer. 
Köhler, Sagenbuch, Ar. 207; M. Spieß, Aberglauben usw., S. 39. 
In der obern Zschopau lebt ein Aix, welcher jedes Jahr sein 
Opfer fordert. 
476. ANixe im Zellwaldteiche bei Aossen. 
Köhler a. a. O., ANr. 208; Moschkau, Gesch. des Benediktiner Klosters 
St. Walpurgis im Zellwalde, 1874, S. 8; Saxonia, Bd. 1, S. 172. 
In dem genannten, ungemein lieblich im Zellwalde gelegenen 
Teiche sollen Aixe ihren Wohnsitz haben. 
477. Der Aix bei Lindenau. 
Gräße, Bd. 1, Nr. 455; Monatl. Unterr. a. d. R. d. G., Bd. I, S. 528. 
Zwischen Leipzig und Lindenau liegt eine Mlühle, da hat der 
Aixmann einen Aüüller zu Anfang des 18. Jahrhunderts ins
	        
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