Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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E 519. Der Basilisk zu Zwickau. 
Nach Agricola de animantibus subterraneis, Witenbergae MDCXIV. 
Zu Zwickau soll ein Basilisk gewesen sein, der durch sein 
Gift etliche Menschen getötet hat, weshalb die Türen des Raumes, 
in dem er sich befand, geschlossen und dieser mit einer Mauer 
umhegt wurde. Das Volk behauptet aber, daß der Basilisk wider— 
natürlicherweise aus dem Ei entstehe, das ein Hahn gelegt hat. 
520. Der Raschauer Wurm. 
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 249. 
Anno 1650 wollte ein Bauer in der Raschau bei Schwarzen— 
berg im Wildzaun eine alte Säule mit einer neuen auswechseln. 
Als er die alte ausgehoben, sah aus dem Loche ein armdicker Wurm, 
ellenlang, mit großen und feurigen Augen in einem Katzenkopf, daß 
der arme Mann darvon erschrak und darvon lief. Der Wurm hat 
sich hernach verloren. Ex. p. 
0 521. Der Otterkönig am Ascheborn. 
Meiche, Sagenbuch der Sächs. Schweiz, Ar. 4, Beilage zum „Erenzblatt" 
Ar. 30, Sebnitz 1893. 
Auf dem, den Sebnitzer Finkengütern gegenüberliegenden, zu 
Böhmen gehörigen Bergwalde quillt der sogenannte Ascheborn. All- 
jährlich am Johannistage, mittags zwischen 12 bis 1 Uhr, findet 
dort eine Generalversammlung sämtlicher Ottern aus der Umgegend 
statt, welche der Otterkönig mit goldenem Krönlein auf dem Haupte 
leitet. Wer an dem Orte ein weißes Tüchlein ausbreitet, dem legt 
der Otterkönig seine Krone darauf; aber nur wer reinen Herzens 
ist, darf das Geschenk ungestraft annehmen.
	        
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