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Jagdfreund gewesen zu sein scheint, indem eine nach Colmnitz hin
gelegene Waldwiese, genannt „Reichbrods Wiese“, heute noch von
den Landleuten ungern zur Aachtzeit passiert wird, weil daselbst
Reichbrod einen Jagdlärm treibt, als ob wilde Schweine gehetzt
würden.
545. Hans Jagenteufel, der wilde Jäger bei Dresden.
Gräße, Bd. J, Ar. 155. Gewisse Relation von einem Weibe, das bey
Dreßden Eicheln gelesen, und daselbst ihr ein schon vor hundert und ein und
dreissig Jahren verstorbener Förster ohne Kopff erschienen und künfftigen
Welt- und Kriegslauf angezeiget. Gedr. im 1644. Jahr. o. O. 40. S. auch
Daumer, Geheimnisse des Christentums, Bd. II, S. 218 ff., Dresdner An-
zeiger 1870, Nr. 104 und 105 (nach den Ratsprotokollen).
Am 13. Oktober des Jahres 1644 ist eine gewisse Katharina
Ullmannin Sonntags früh mit ihrer Tochter beim Toröffnen in die
Heide gegangen; sie hatten anfangs Holz gesucht, dann aber Eicheln
auflesen wollen, bis es um 11 Uhr mittags geworden. Als sie nun
zur Predigt läuten hören, ist die Tochter Margarethe, des Postboten
A-ic. Heydenreichs Eheweib, weil es sehr geregnet, fortgegangen,
und die Mutter, welche linker Hand an der Nadebergischen Straße
an einem Grunde bei dem Fischhause, nicht weit von dem Orte, der
das Verlorene Wasser heißt, stand, hat eine Viertelstunde nachher
ein Jägerhorn stark blasen hören. Dann ist etwas stark gefallen,
als wenn ein starker Baum umstürze, und sie erschrochen und in
der Meinung, daß es Förster wären, hat ihr Sächchen mit Eicheln
ins Gestrüpp getragen, da hat sie wiederum blasen hören, und als
sie sich umgesehen, da ist ein Gespenst zwei Schritte von ihr vorüber
geritten, das folgendermaßen ausgesehen. Ein Grauschimmel mit
Sattel und Zeug trug einen Reiter ohne Kopf; der hatte einen
grautuchenen Rochk an, einen Hirschfänger an der Seite, ein Jäger-
horn auf dem Rücken, und trug schwarze Stiefeln mit Sporen. Der
ist anfangs schnell, dann langsam vorübergeritten, so daß sie ihm
ziemlich weit am Hange reitend hat nachsehen kKönnen, und ist sie
bis halb drei Uhr dort allein geblieben und hat sich mit Eichel-
suchen beschäftigt. Den neunten Tag hernach, als am 22. Oktober,
eines Montags früh, ist dieselbe Frau früh abermals in die Heide
gegangen und hat da bis mittags nach 11 Uhr Eicheln gesammelt,