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ihm nicht nur harmlose Menschenkinder, sondern zuweilen auch
tückische Dämonen einherfahren. Und doch mag sich jeder hüten,
in der Mittagsstunde im hellen Sonnenschein den Großen Zschirnstein
zu betreten. Da hat „der Teufel“, wie die Dörfler am Fuße des
Zschirnsteines glauben, Gewalt über den Berg und beschädigt die
Besucher desselben. Mit dem Teufel ist aber jedenfalls ein Dämon,
ähnlich dem Bern-Dietrich oder der Mittagsfrau der Wenden, gemeint.
Einst wanderten zwei junge Männer rüstig dem Großen Zschirn-
steine zu. Sie traten eben in den Wald. Da ertönte der helle Ton
der Alittagsgloche vom nächsten Kirchturme. In jähem Erschrecken
fuhr der eine der beiden zusammen, denn er hatte nicht an die Ge-
fährlich#leit des Ortes gedacht, die ihm wohlbekannt war. Dem
anderen war die Sage fremd. Schon aber ging auch ein seltsames
Heulen durch die grünen Widpfel; Aste krachten und stürzten zu
Boden, und die Vögel erhoben ein starkes und mißtönendes Ge-
kreisch. Still und ernst schritt der eine der beiden Wanderer vor-
wärts, am ganzen Leibe zitternd der andere. Erst, als die Glocke
im Dorfe 1 Uhr schlug, ließ seine Furcht nach, denn im selben
Augenbliche nahm der Wald wieder seine heilige Stille an. —
Ubrigens soll der „Teufel“ zwischen 12 und 1 Uhr mittags früher
auch auf dem Lilienstein gehaust haben.
548. Die wilde Jagd an der Luchsenburg. 0
Gräße, Bd. II, Nr. 887; Winter in der Constit. Ztg. 1854, Ar. 207;
nach Gräve, S. 142 ff.
A-icht weit von dem Landstädtchen Elstra befindet sich der so-
genannte Hochstein, und auf diesem ein verrufener mit Steinen und
mit Nadelholz bewachsener freier Platz, den jedermann ängstlich
meidet, und den man die Luchsenburg nennt. Der Name soll daher
rühren, daß der Teufel, der in dieser Gegend fleißig der Jagd ob-
zuliegen pflegte, hier einmal einen Luchs erlegte und sich zum An-
denken daran ein Schloß gebaut haben soll, dem er den Namen
der Luchsenburg beilegte. Von hier aus trieb er nun täglich sein
Wesen in dem umliegenden Walde, indem er mit seinem häöllischen
Hofstaate dem Weidwerke oblag; die Seelen der Verdammten mußten
dabei die Hunde und Treiber vorstellen, so aber jemand vorwitzig