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stellte ihn als wilden Jäger an in der Pulsnitzer Heide. Dort jagte
er mit seinen wilden Genossen auf feuerschnaubenden Pferden unter
dem Gebell wütender Hunde und dem Schall der Jagdhörner zur
Nachtzeit durch den Wald und erschreckte und beschädigte viele
fromme Leute, die des Weges gingen. Als aber das Unwesen zu
arg wurde, nahmen die Pulsnitzer einen frommen Mönch an, der
mußte den wilden Jäger beschwören und ihn in eine große alte
Fichte auf dem Eierberge verbannen. Die steht noch heutigen Tages
da und gibt zuzeiten ein tutendes Getön von sich, als wenn man
ein Horn von fern her vernähme. Da sagen dann die Leute: „Der
Heidut läßt sich hören.“
550. Der alte Waldheger und Berndittrich, der wilde Jäger.
Mitgeteilt von Kantor B. Störzner, Arnsdorf.
Vor Jahren, als noch zahlreiches Hoch- und Schwarzwild die
umfangreiche Masseney zwischen Arnsdorf und Frankenthal belebte,
stand mitten in diesem großen Walde ein Jagdhäuschen. Dort
hielten sich von Zeit zu Zeit die Waldheger auf, um dem Wilde
aufzulauern, besonders aber den wilden Schweinen. Durch aus—
gestreute Erbsen suchte man diese in die Aähe der Schutzhütte zu
locken. — An einem Herbstabende war der alte Waldheger aus
Seeligstadt wieder einmal in dem Jagdhäuschen, um seines Amtes
zu walten. Doch da der erste Teil der Nacht sehr dunkel war und
der Mond erst nach Mitternacht leuchtete, so hatte er sich zu einem
kurzen Schlafe auf eine Bank in der Jagdhütte hingestrecht. Mehrere
Stunden mochte er geschlafen haben, da wurde er durch ein seltsames
Geräusch aufgeschrecht. In der Luft rauscht es ganz eigenartig, in
den Wipfeln der dunklen Waldbäume braust der Herbststurm, Hunde
kläffen, Büchsen knallen und Hussarufe ertönen.
Der alte Waldheger ist darüber sehr verwundert und meint,
man wolle ihn um die Beute bringen und das Hoch= und Schwarz-
wild verscheuchen. Darum springt er ärgerlich vom Lager auf,
öffnet das Fenster des Jagdhäuschens und ruft in die rabenfinstere
Nacht hinaus: „Halbpart! halbpart!“ Kurze Zeit darauf ist der
tolle Lärm vorüber. — Nach einer Stunde geht der Mond auf, es
wird hell, und der alte Waldheger verläßt die Jagdhütte, um Beute
zu machen. Wie groß ist aber sein Erstaunen, als er draußen vor