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Eidam an und errichtete zum Dank gegen die Götter auf einem
dieser Steine eine Opferstätte. Dieser Stein ist unterhalb Zadel
auf Golker Revier noch jetzt zu sehen: er führt den Aamen Gose,
das gemeine Volk nennt ihn aber den Riesenstein. Ein zweiter
Riesenstein aber am Saume der Aassau gibt Zeugnis von dem
grimmigen Kampfe, in welchem die beiden Riesen, nachdem sie sich
die schöne Bila für immer entrissen sahen, unter sich selbst ent—
brannten und bei welchem der Sieger den Besiegten nur kurze
Zeit überlebte.
567. Der Riesenfuß bei Lohmen.
Götzinger, Schandau und seine Umgeb., S. 55.
Bei dem Dorfe Zatschke, in der Aähe von Lohmen, hauste
auf dem Berge oberhalb der sogenannten Poste ein zaubernder
Riese, der einst mit dem Fuße so mächtig gegen die Erde stampfte,
daß dort noch heute in dem flach liegenden Felsen ein Riesenfuß
von 3 Ellen Länge und 2 ½ Ellen Breite zu sehen ist.
568. Das Kegelspiel der Riesen.“
Gräße, Bd. I Nr. 855; Gräve, S. 68; Haupt, Bd. I, S. 81 ff.
Aicht weit von dem unfern Zittau gelegenen Dorfe Ober-
Oderwitz erhebt sich ein kahler Berg, auf dem einst Riesen gewohnt
haben sollen. Diese waren aber arge Heiden und trieben hier ein
Wesen, als wenn die ganze Welt ihr eigen wäre. So hatten sie
sich dort einen großen Kegelschub eingerichtet, auf dem sie mit sechs
goldenen Kugeln nach neun goldenen Regeln zu schieben und jeden
glücklichen Schub mit ungeheurem Jauchzen zu verkünden pflegten.
Eines Tages, am Feste aller Heiligen, trieben sie eben ihr Wesen
gar zu arg, fluchten und lästerten schrecklich, spielten bis um Mitter-
nacht und kümmerten sich weder um Gott noch Menschen. Da
* Ganz anders erzählt Willkomm, Sagen aus der Oberlausitz,
Bd. II, S. 1 ff. diese Sage.