Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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die richtige Antwort. Noch zeigt man den Kessel, in dem die Priester 
sich wuschen, die Kanzel, von wo herab sie das Volk anredeten, 
und den Altar, wo die Opfer gebracht wurden. Wenn einer ein 
großes Verbrechen begangen hatte, so mußte er vom Flins bei 
Oehna aus bis auf diesen Götterberg auf seinen Knien rutschen, 
um am Altare des Gottes entsühnt zu werden. Da der Berg aber 
doch so steil ist, wurde einstmals einem Büßer das Heraufrutschen 
so schwer, daß man ihn den Berg hinaufschleifen mußte. Von jenem 
Waschkessel aber geht die Sage, daß er noch heutigen Tages durch 
des Götzen Kraft auch in der heißesten Zeit niemals trochen werde. 
In den Höhlen der Felsen hatten die Priester große Reichtümer 
aufgehäuft. Die liegen noch heute dort. Gegenüber liegt der Biele- 
boh, der Opferberg des guten Gottes. 
Am dritten Pfingstfeiertage ziehen noch heute die Umwohner 
des Czorneboh in Scharen auf den Berg. 
  
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