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eingetroffen. Im Winter drauf nämlich kam ein großes Wasser
nach dem anderen, und jedes hat ein Loch ins Wehr gerissen, bis
denn der Müller richtig zugrunde gerichtet war und nur mit
Stock und Stiefelknecht das Haus verlassen hat. Sein Aach—
folger half sich; er ließ Dornen zwischen die Wehrsteine mauern —
auch von einem dort mitvermauerten lebendigen Hunde weiß man
— genug, ihn hat es weiter nicht angefochten.
581. Einige Saufbrüder werden vom Teufel bestraft.
Köhler, Sagenbuch des Erzgebirges, Nr. 245; Meltzer, Hist. Schnee-
bergensis, S. 1267.
An der böäöhmischen Grenze soll sich zugetragen haben, daß
einst sechs berufene Säufer in der Nacht vom Sonnabend zum
Sonntage bis zum Morgen bestialisch gesoffen und dem Gemälde
des Teufels an der Wand etliche Male zugetrunken haben. Da
einer von ihnen wegen empfundenen Schreckhens zeitlich davon-
gegangen, sind die anderen fünf des Morgens um 6 Uhr mit schlot-
ternden und gebrochenen Hälsen tot gefunden worden. So haben
sie zum Schrecken anderer bis an den dritten Tag gelegen. (Vgl.
Nr. 610.)
582. Der Kirchbau in Crottendorf.
Bach Gräße, Bd. I, Nr. 528; Ziehnert, S. 460; poetisch behandelt von
Segnitz, Bd. II, S. 73 ff.
Als man vor langen Zeiten in Crottendorf bei Schwarzen-
berg eine Kirche bauen wollte, suchte es der Teufel auf jede Art
zu verhindern und den Bau aufzuhalten. Darum riß er das
Mauerwerk, was die Maurer den Tag über aufgeführt hatten, in
der Aaccht wieder ein und das zugehauene Bauholz und die herbei-
geschafften Stämme schleppte er weit bis an das andere Ende des
Dorfes, so daß am anderen Morgen die Zimmerleute, statt in ihrer
Arbeit fortfahren zu Rkönnen, weiter nichts zu tun hatten, als das
Gerüst wieder an seinen früheren Platz zurüchzubringen. Da ging
einst ein frommer Priester in demselben Augenbliche vorüber, wo