Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Darüber wurde ein Aufruhr; die Leute erschraken und liefen aus 
der Kirche, und der Pfarrer mußte aufhören zu predigen. Das 
hatte der höllische Mörder angerichtet. 
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585. Wie der Teufel Schellerhau verlor. 
Köhler a. a. O., Ar. 254. 
Man hat eine Redensart, womit man die Bewohner des lang- 
gestrechten, aus zerstreut liegenden Häusern bestehenden Dorfes 
Schellerhau neckht: „Euch Schellerhauer hat der Teufel im Sach 
verloren!“ Dies rührt davon her: Der Teufel fuhr einmal durch 
die Luft und hatte ganz Schellerhau in einem Sacke. Der Sach 
jedoch hatte ein Loch, so daß ein Haus nach dem andern herab 
zur Erde fiel. Wie nun der Teufel mertkte, daß der Sach so leicht 
geworden war, weil er fast ganz Schellerhau verloren hatte, da 
warf er ihn im Arger hin und rief: „Zum Schinder!“ Da wurde 
dort, wo der Sach ganz am Ende des Dorfes niedergefallen war, 
die „Schinderei“, wie man allgemein die Abdecherei nannte; und 
in diese „Schinderei“ mußte jedes gefallene Stück Vieh abgeliefert 
werden. (Vgl. Nr. 620.) 
586. Der Satan setzt einem Bergmann hart zu. 
Gräße, Bd. I, Ar. 283; Moller, Freibergische Annales, 1653, S. 293. 
Den 26. Februar des Jahres 1607 hat ein Bergmann, wel- 
cher sonst seines stillen und eingezogenen Wandels halber gutes 
Lob gehabt, in der Fastnachtszeche von andern angehetzt, allerhand 
Uppigkeit getrieben und etliche leichtfertige Reden von Gott und 
göttlichen Sachen geführt; unter andern hat er vorgegeben, daß, ob er 
schon in die Hölle Käme, doch gute Gesellen genug darin anzutreffen 
sein würden. Als dieser nun abends heimgehen wollte, ist ihm 
der Satan in schrecklicher Gestalt erschienen und hat ihm heftig zu- 
gesetzt und gedroht, mit Vermelden, daß, so er rechte Macht über 
ihn hätte, wollte er ihn an den Ort führen, dahin er zu guten 
Gesellen begehre, ist auch hernach eine Zeitlang neben ihm in und 
aus der Grube gefahren, daß er nirgends BRuhe haben konnte,
	        
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