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alles wieder verschwunden. Als nun am Morgen die Bürger von
ihrem gebraueten Biere, welches in der Braupfanne gestanden,
holen wollten, fanden sie den Verwundeten und ganz Zerschlagenen
in der leeren Braupfanne liegen, der vollends erfroren wäre, wenn
nicht die letztere vom Abbrauen noch etwas wärmlich gewesen.
Solches hat der Pfarrherr des Ortes mit allen Umständen in Druck
ausgehen lassen.
617. Der Teufelskeller in der Skala.
Gräße, Bd. II, Ar. 844; Gräve, S. 197.
Zwischen Gröditz und Weicha am Löbauer Wasser in der
sogenannten Skala ist in einem Felsen ein Teufelskeller, welcher
bis unter den Altar in Görlitz fortgehen soll. Da der Teufel von
einem Geistlichen unter den Altar gebannt ward, so entschlüpfte er
durch diesen Gang.
618. Der Teufel flicht seine Hosen und schiebt Kegel.
Casopis M. S. 1896, S. 10 ff. und S. 11 Anm.; Haupt, Sagenbuch der
Lausitz, Bd. I, S. 90.
Einst wohnte der Teufel auf einem Berge bei Stein-Cullm
(nördlich von Weißenberg) und hatte mit den benachbarten Ein-
wohnern sein Treiben, Kam auch manchmal in die Guttauer WMühle
und spielte dem Müller verschiedene lose Streiche. Aber einmal
verlochte ihn der Müller, auf das Mühlrad zu Rriechen. Als der
Teufel auf dem Rade saß, ließ der Müller das Wasser los, so daß
der Teufel greulich zerschlagen wurde und sich auch seine neuen
Hosen zerriß. Diese aber hat er sich dann auf einem Steine bei
der Olse (Fluß) geflictat. Auf diesem Steine sieht man bis zum
heutigen Tage Schere, Fingerhut, Nadel wie aus Stein gehauen,
aber jetzt ist alles mit Moos überwachsen. Aach einer andern
Uberlieferung verrichtete der Teufel seine Schneiderarbeit auf dem
Klein-Bautzner Berge, nicht weit von den Krechwitzer Höhen. Dort,
wo er gesessen hat, ist noch heute der Abdruck seines Hintern zu
sehen. Auch die Schere und der Fingerhut, welche er dabei ge-
braucht hat, haben sich in dem Steine abgedrücht. Als sich der
Teufel dort so die Hosen ausgeflickt hatte, wusch er sich die Hände