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ist mit ihr nach Hause gegangen — und das war der Teufel. Sie
hat sich in den Finger stechen und mit ihrem Blute ihm verschreiben
müssen. Dreimal ist sie von ihm schwanger gewesen, aber hat kein
Kind geboren. Der Teufel aber hat sie sehr gequält, so daß sie sehr
geweint und schließlich alles dem Pfarrer gesagt hat. Daher haben
drei Geistliche ihr das heilige Abendmahl geben wollen, der Teufel
aber hat ihr dabei immer den Kopf auf den Rücken gedreht. Einer
von den Geistlichen war sehr rechtschaffen; über denselben äußerte
sich der Teufel: wenn alle drei so wären wie der in der schwarzen
Kappe, so müßte ich sie fliehen. Dann hat man diese Frau mit
vier Pferden — so schwer war sie — in den Wald hinausgeführt.
Auf einmal riß sie der Teufel aus dem Wagen, und es war ein
Kreischen in der Luft zu hören, und Lappen flogen nieder — und
so ist sie in des Teufels Krallen gestorben. Ihr Bett hat man
hundert Jahre lang bereiten müssen.
620. Der Teufel sät Junker.
Preustker, Blicke, Bd. I, S. 180; Gräße, Bd. II, Ar. 844.
Einst war der Teufel auf dem Wege, um Kneschki, d. h. kleine
Herren, Junker, auszusäen. Als er nun, von der Bautzner Gegend
aus, über Wittichenau, Hoyerswerda und Senftenberg kam, um in
der Aiederlausitz seine Saat fortzusetzen, verlor er bei dem Dorfe
Skoda bei Senftenberg einen solchen Kneschk. Argerlich sagte er:
„to je Sskoda“, „das ist schadel“ weil er den Junker hatte für
die Aiederlausitz aufsparen wollen, wo es noch an solchen mangelte,
und davon hat dann jenes Dorf den Namen erhalten. (Vgl. Mr. 585.)
621. Der steinerne Frosch in Mildftrich.
Casopis M. S. 1896, S. 8 ff.; übersetzt von Dr. Pilk.
Inmitten von Milstrich steht ein großer steinerner Frosch,
über welchen man sich so erzählt: Es war dort ein Bauer, der auf
der Jagd niemals etwas traf, weder einen Hasen noch ein BRebhuhn.
Deshalb hatte er sich vorgenommen, daß er den Teufel um Beistand