Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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schief liegt, nach Biehla zu hoch, nach Kamenz zu geneigt. In den 
dabei befindlichen Teufelsgruben hat auch der Teufel zuweilen ge— 
kocht, und man hat es in der Tiefe brodeln hören, wie wenn ein 
Hirsebrei kocht. 
Einst haben Hirtenknaben aus Biehla Steine hineingeworfen, 
aber da sind drei große, schwarze Raben auf sie geflogen gekommen 
und haben sie und ihr Vieh mit Flügeln und Schnäbeln übel zer— 
hackt und geschlagen, also daß sie mit knapper Not sich haben ins 
Dorf retten können, und das Vieh hat lange Zeit statt Milch nur 
Blut gegeben. Da ist es lange verboten gewesen, das Vieh bei 
dem Steine zu hüten. Auch dem Bauer, der den Stein oben ab— 
gesprengt hat, ist es schlecht bekommen; denn er hat von Stund an 
keine Ruhe gehabt und keinen gesunden Tag mehr auf der Welt, 
und alle Bäder, die er besucht hat, haben ihn nicht heilen können. 
Aach Gräve, S. 106, soll der Teufel allemal am Vorabend 
der Walpurgisnacht hier sein Nachtmahl halten, sich von höllischen 
Geistern bedienen lassen und, nachdem er sich für den Walpurgis— 
abend mit Speise und Trank gestärkt und der Ruhe gepflegt hat, dann 
seine Reise fortsetzen. 
623. Das Teufelskanapee bei Schwepnitz. 
Gräße, Bd. II, Ar. 488; Gräve, S. 145. 
Von Schwepnitz aus nordwestlich in der Heide befindet sich 
eine kleine, kaum bemerkbare Anhöhe, der Teufelsberg oder das 
Teufelskanapee genannt. Dieses soll der Fleck sein, auf welchen der 
Teufel, als er vom Himmel gestürzt wurde, fiel, den er alljährlich 
an dem Tage, wo es geschah, besucht und daselbst seiner Ruhe pflegt, 
da man ihn denn ganz genau im damaligen Kostüm mit zerbrochener 
Krone und zersplittertem Zepter schauen kann. 
 
	        
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