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640. Ein Bautzener Weib im Bunde mit dem Bösen.
Archiv des Vereins für Sächsische Volkskunde. Sammlung Pilk.
Aach handschriftlichen Annalen im Bautzener Ratsarchive
wurde am 21. November 1602 Jakob Simons Weib in Buwdissin
hingerichtet. Sie „hatte den Teufel in Rotkehlchens Gestalt ans
Wasser gebannt, der sie zaubern gelernt, darauf sie viel Unrats ge—
braucht und angestiftet“.
641. Verunglückte Bierschankhexerei.
Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Bd. I, S. 195 nach Frenzel, hist. nat. III,
1616. msc.
Auf eine sonderbare Art suchte eine Bürgersfrau zu Budissin
(eine Randbemerk##ung bei Frenzel nennt Flsmer Hansens Eheweibh),
auf der Reichengasse wohnend, sich einen guten Bierschank zuwege
zu bringen. Anno 1677, den 6. Dezember, hatte sie ihr Bier offen,
des Nachts um 12 Uhr mußte ihre Magd bei Peter Stephan auf
dem Fleischermarkte, der auch Bier schenkte, mit einem Flederwisch
sein Kegelloch aussäubern, vor der Haustüre herum kehren und das
Kehricht in der Schürze in ihr Haus bringen. Dies sollte dazu
helfen, daß sie gut Glück im Bierschank habe und die Biergäste
von dort weg sich möchten bei ihr einfinden. Auf den folgenden
Tag ward diese Sache ausgebracht und die Mlagd in die Bütteleie
gesteckt. Man fand auch, da visitiert worden, unterm Schenkfaß
ein genähtes Glückssächchen liegen.
642. Eine Hexe entweiht Hostien.
Casopis M. S. 1897, Ar. 200; übersetzt von Dr. Pilk.
In Klein-Bautzen hat einmal eine Frau vier Wochen lang
nicht ersterben können. Diese war in hatholische Dörfer zum
heiligen Abendmahl gegangen und hatte die Hostien ihren Ziegen