Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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einen Zauberer gehalten, inmaßen er, wie Martin Beck, gewesener 
Pfarrer zu Kleinhartmannsdorf, in seinen Frauensteinschen Annalen 
erzählt, oft in Wirtshäusern böhmische und andere Groschen nach 
Belieben aus den Wänden herausgraben konnte und anderes 
Gaubelspiel zur großen Berwunderung der gemeinen Leute aufführte. 
Er ließ z. B. auch den Wein zu Feuer werden und wußte es im 
Spiele zu machen, daß er allein alles gewann. 
652. Pumphut in der Beiermühle. 
Köhler, Sagenbuch des Erzgebirges, Ar. 220. 
In der Beiermühle bei Siebenlehn sprach einmal der seltsame 
Mühlknappe an, der seines eigentümlich geformten Hütchens wegen 
„Pumphut" genannt wurde. Die Leute waren eben beschäftigt, ein 
neues Wasserrad einzusetzen, sahen den Fremden gar nicht an und 
fertigten ihn kurz ab. Kaum war Pumphut weitergegangen, so 
fand sich, daß die Zapfen am N-ade zu kurz waren. Die Zeug- 
arbeiter, die ihr Werk so sorgfältig wie immer ausgeführt hatten, 
zerbrachen sich den Kopf, bis einer auf den Gedanken kham, der 
Fremde möge wohl Pumphut gewesen sein und ihnen einen 
Schabernach angetan haben. Sofort eilten sie ihm nach, und 
bald sahen sie ihn gemächlich an der Mulde weiter wandeln, 
aber so sehr sie auch rannten, sie konnten ihn nicht einholen; 
auch hörte er lange nicht auf ihr Rufen. Endlich blieb er 
stehen, erwartete sie und kehrte nach vielen Bitten mit um nach 
der Mühle. Dort klopfte er mit seinem Hütchen rechts und 
links an das Rad, und nun paßte alles vortrefflich. Da ihm nun 
alle Ehre erwiesen ward, bannte er noch die Sperlinge, die dem 
Müller immer viel Schaden getan hatten. Seitdem soll sich kein 
Sperling mehr dort wohl befinden. (Vgl. dieselbe Sage unter 
Ar. 645; ferner vgl. Nr. 646, 666, 678.)
	        
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