Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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sprochen: „Wäre ich nicht gekommen, so wärest du in einer Viertel— 
stunde tot gewesen, denn die Krähen hätten dich umgebracht!“ 
Daran ist bloß das Lesen in dem geheimnisvollen Buche schuld 
gewesen. (Vgl. Ar. 672 und 683.) 
693. Vom Festmachen der Speisen. 
Lehmann, Histor. Schauplatz, S. 869 u. 870; Köhler a. a. O., Ar. 269. 
Ein Bergmann in Seifen hatte ein Doktor Faustisches Kunst— 
stück, indem er zur Lust in Gesellschaft über dem Essen alle Speisen 
stahlfest machte, daß kein Mensch, ehe er wollte, einen Bissen ab— 
schneiden konnte. — Desgleichen war zum Elterlein ein Schlosser, 
Zacharias Vogel, der eine gute Zeit im Kriege gedient hatte und 
endlich Leutnant geworden war. Dieser konnte nicht nur sich selbst, 
sondern auch andere Menschen und alles Vieh, wie auch Käse, 
Butter, Brot und andere Speisen fest machen. 
694. Die verbannten Grillen zu Elterlein. 
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 255. 
Zu Elterlein bei einem Bäcker, der eine große Menge Grillen 
in den Stuben gehabt, die sich von Mehl und Teig mächtig ge- 
nährt und im Teig stechken blieben, hat es sich begeben, daß er läßt 
durch einen Umläufer die Grillen aus den Stuben bannen, die er 
allezeit frühe und des Nachts, ehe er würken wollte, von den 
Trögen auspochen und wegjagen mußte. Der böse Miensch nimmt 
Geld auf Vorteil und bannt die Grillen in den Stall unter das 
Vieh. Das schreit und ruft von ihrem Beißen, daß der Wirt aufs 
neue doppelt Geld dem Betrüger geben muß, daß er sie wieder 
aus dem Stalle bringet und wegschaffet.
	        
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