Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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712. Ein Maurer findet einen Höllenzwang. 
Gräße, Bd. II, Ar. 615 Anm. 
Ein Maurer in der Gegend von Pirna fand beim Einreißen 
eines Hauses unter dem Dache einen Höllenzwang. Er steckte ihn 
ein und konnte das Buch dann nie wieder los werden; selbst in 
der Kirche hatte er ihn statt des Gesangbuchs in der Hand. End— 
lich sagte ihm ein Schäfer, er solle ihn über ein Haus werfen. Dies 
tat er, und nun erst ward er ihn los. (Vgl. Ar. 701.) 
713. Reise durch die Luft gelingt nicht. 
Gräße, Bd. J, Ar. 178; Pirn. Ann., S. 453. 
Ist ein Sattler zu Pirna gewesen, der ist allemal des Sonn— 
tags auf einem bloßen Sattel sitzend durch die Luft in die Kirche 
gefahren. Der hat einen Lehrling gehabt, eines Bürgermeisters 
Sohn von Sonnenwalde, der hat einmal um zwölf Uhr mittags des 
Jahres 1545, da der Meister heim zu Tische gegangen, sich auf 
diesen hölzernen Sattel gesetzt und auch hinauffahren wollen, ist 
aber vom Sattel zur Erde gefallen und sogleich tot geblieben. 
714. Der Pesthändler bei Pirna. 
Gräße, Bd. I, Ar. 206; J. Prätorius, Der abenteuerliche Glückstopf, 
o. O. 1669, 8., S. 509 ff. 
Zu Ausgang des Monats Mai im Jahre 1669 ist ein Mann 
mit drei Säcken zu einem Schiffer zwei Aleilen von Dresden bei 
Pirna gekommen und hat von ihm über die Elbe gesetzt zu werden. 
begehrt. Der Schiffer hat aber einen von den Säcken angefaßt, 
um ihn in den Kahn zu legen; allein er konnte ihn seiner Schwere 
wegen nicht bewältigen, und doch hat jener sie alle drei auf den 
Buckel genommen und ist damit fortgegangen, als wären sie nichts. 
Als er nun diese Schwäche des Schiffers ersieht, ladet er seine drei 
Säche selber in den Kahn und verlangt nur übergesetzt zu werden. 
Darauf stößt der Schiffer vom Lande und gelangt mit genauer Aot
	        
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