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Zeit versiecht schien, gab er im Jahre 1738 plötzlich wieder viel
Wasser, welches viele sehend und hörend machte, auch sonst von
Gebrechen, als Schwulst, Flüssen und Gliederreißen, befreit haben
soll. (Vgl. Ar. 788 und 835.)
785. Die bösen Söhne zu Leisnig.
Gräße, Bd. J, Ar. 342; Kamprad, S. 42; poetisch behandelt von
Segnitz, Bd. J, S. 290.
Als ein Wahrzeichen der Stadt Leisnig betrachtet man den
Stein an der Stadtkirche, auf welchem ein Mann ausgehauen steht,
der beide Arme in seine Seiten stemmt. Auf beiden Seiten ist je
ein Knabe abgebildet zu sehen, zur Erinnerung an seine zwei un-
geratenen Söhne, welche ihren Vater stets sollen angespien haben,
und die Gott also gestraft hat, daß ihnen eine Kröte aus dem
Munde gewachsen ist.
786. Die beiden wunderbaren Schlangen bei Leisnig.
Gräße, Bd. I, Ar. 335; Kamprad, S. 490 ff.
Am 30. August des Jahres 1711 geht Andreas Kurth, Unter-
müller zu AMleinitz, nach Leisnig zur Frühpredigt; da begegnet ihm
auf dem Wege an Joh. Fischers Berge eine blaue Schlange, die
eine andere rote bis auf eine Hand lang verschlungen hatte. Als
er nun die blaue Schlange mit einem Haselstechen auf den Kopf
schlägt, speit sie mit drei Absätzen die rote Schlange wieder aus.
Alsdann schlägt er die rote Schlange auch; denn heine Schlange
kann fortlaufen, so man sie mit einem Haselstechen schlägt. Endlich
sticht er beide durch den Kopf und stecht solche auf einen Zaun.
Die blaue war Sonntag zu Mittag tot, die rote aber erst Montags.
787. Vögel brennen Häuser an.
Gräße, Bd. I, Ar. 303; Fiedler, Mlügelnsche Gedächtnissäule.
Leipzig 1709. 40. S. 69.
Im Jahre 1191 hat man bei WMügeln schwarze Raben und
andere Vögel in der Luft fliegen sehen, welche glühende Kohlen in
ihren Schnäbeln geführt, die haben sie fallen lassen und damit