Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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abschnitten, die gegen verschiedene Leiden helfen sollten, und in dem 
angeblich niemand liegen, geschweige denn schlafen konnte, ist von 
den Schweden 1645 verbrannt worden. 
795. Die Entstehung der Kreuzkapelle zu Dresden. 
Gräße, Bd. J, Ar. 90; Mencken, Ser. T. II. S. 1478; Hasche, Diplomat. 
Gesch., Bd. 1, S. 149, 233, 406 und Beschreibung von Dresden, Bd. I, S. 622; 
Peccenstein, Theatr. Sax. III. S. 8; Unsch. Aa#chr. 1714, S. 375. 
Im Jahre 1236, als Markgraf Heinrich von Meißen die 
Herzogin Constanze von Osterreich heiratete, brachte diese ein Stück 
des heiligen Kreuzes mit gen Dresden, wodurch Dresdens VBolks- 
menge bedeutend wuchs und dasselbe, da auch bei der Marienkirche 
ein wächsernes wundertätiges Marienbild viel Zulauf verursachte, 
ganz in den Geruch der Heiligkeit kam. Endlich ist 1299 ein 
hölzernes Kreuz auf der Elbe geschwommen gekommen und, als es 
hier gelandet, in jubelreicher Prozession in die Kreuzkirche getragen 
worden. Später hat die Jungfrau Maria hier unzählige Wunder 
getan, und deshalb ist derselben vom Papst Bonifacius IX. ein 
hunderttägiger Ablaß (1400) gewährt worden. 
796. Ein Priester zu Dresden hat ein Gesicht. 
Gräße, Bd. I, Ar. 89; Hasche, Diplomat. S., Bd. I, S. 295, nach Epitome 
Suffridi L. I ad a. 1305. 
Ein gewisser Presbyter zu Dresden, wahrscheinlich Albert, 
Pleban der früher auf der Elbbrücke befindlichen Alexiuskapelle, 
sah in der Christnacht am Himmel den Mond wunderbar schön 
glänzen, und wie er ihn nun so bewunderte, da ward derselbe zu 
einem Fische, fiel vom Himmel herunter und verschwand. Darauf 
kam von Abend her ein neuer weit größerer Mond, der stand über 
Böhmen und Meißen und schien so herrlich und glänzend, daß die 
Bauern aufs Feld zum Ackern und Pflügen hinaus fuhren. Das 
bedeutete, daß das folgende Jahr Friede zwischen Wenzel III. von 
Böhmen und Kaiser Albrecht werden sollte (1305).
	        
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