Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 647 — 
797. Der Queckbrunnen zu Dresden. 
Gräße, Bd. J, Ar. 99; Weck, S. 280; Hasche, Diplom. Gesch. v. Dresd., 
Bd. I, S. 254, Bd. II, S. 145; Urkunde Nr. 211d, Bd. Va, S. 406; Mag. 
Bd. Ll, S. 68, Bd. VI, S. 716 ff. und Beschreibung von Dresden. Leipzig 
1781, Bd. I, S. 463 ff.; Curiosa Sax. 1733, S. 54, 1768, S. 30; Unsch. Nachr. 
1713, S. 702 m. Abbild. b. Schäfer, Bd. I, S. 120 usw. 
Zwischen der Gerbergasse und dem Eingang zur Grünen 
Gasse vor dem katholischen Waisenhause befindet sich noch 
heute ein Brunnenhäuschen, dessen Spitze ein Klapperstorch ziert, 
und welches der Quechborn heißt, und von dem ein Sprichwort 
sagt, daß der Storch aus ihm die Kinder hole. Nach diesem ist 
schon um 1514 häufig gewallfahrt worden, weil die Sage ging, 
daß, so eine unfruchtbare Frau von seinem Wasser tränke, diese 
durch die Gnade der heiligen Jungfrau mit Kindern gesegnet würde. 
Darum hat der Bischof Johann von Meißen im Jahre 1512 die 
Erlaubnis zum Bau einer Wallfahrtskapelle zu Unserer lieben 
Frauen Quechborn erteilt, welche jedoch später wieder einging, in- 
sofern der Zudrang der Gläubigen dahin so stark war, daß die 
übrigen Kirchen, besonders die Kreuzkirche, weil ihre Einkünfte da- 
durch geschmälert wurden, zu Rom um Aufhebung derselben ein- 
kommen musßten. 
798. Der heilige Brunnen bei Neuostra. 
Bergblumen 1891, S. 55. 
Dieser uralte Brunnen liegt ca. 1200 Schritte hinter -euostra 
bei Dresden, in einem rechts vom Fuchs-, links vom Pfaffenberge 
begrenzten Tale mitten auf einem Feldgrundstüche. Sein Wasser 
besitzt nach der Sage eine große Heilkraft, so daß in alter Zeit zahl- 
reiche Wallfahrten nach hier stattgefunden haben. Deswegen, und 
weil hier einst durch die Erscheinung der Jungfrau Maria und des 
St. Johannes eine an der Quelle Rast haltende Nomadenhorde zum 
Christentum bekehrt und in der Quelle getauft worden ist, hieß 
diese dann der „heilige“ Brunnen. Die Zisterzienser-çonnen sollen 
hier ein Klosterhaus gehabt und den Brunnen als Bad benutzt 
haben. Doch soll er nie eine Bedeckhung gelitten, sondern allemal,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.