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gemacht worden war, hat seitdem niemand mehr einen Ent-
wendungsversuch gemacht. Ubrigens findet noch jetzt jedes Jahr
am Sonntag nach Mariä Heimsuchung eine Wallfahrt der Katho-
liken aus dem benachbarten Böhmen nach diesem Marienbilde statt.
802. Die Weidenrosen bei Hellendorf.
Cur. Saxon. 1759, S. 195.
Bei Hellendorf, unweit Königstein, sind auf einer Weide im
Mai 1759, welches mit Verwunderung von vielen Personen in
Augenschein genommen worden, nicht nur unterschiedene schöne
Rosen hier und da auf deren Zweigen, sondern auch unfern dieses
Ortes eine ganz außerordentliche große Blume, deren Art zur Zeit
auch die erfahrensten Gärtner nicht ergründen können, hervor-
gewachsen. Diese Weiden-Rosen sollen als ein Symbolum pacis in
vorigen Zeiten gehalten worden sein, daher auch das Sprichwort
entstanden: Ja, es wird Friede werden, wenn die Weiden werden
Rosen tragen. — Auch zu Borthen bei Dresden sollen solche BRosen
auf einer Linde gewachsen sein. (Vgl. Ar. 793.)
803. Wunderbare Wegführung dreier Kinder.
Buchhäuser, D. Chur.-Sächs. Best. Königstein 1710, S. 12; Ex: Mon. Pirn.
Onomasticon mundi 1529.
Im Jahre 1527, am Tage Visitat. Mariae (Marias Heim-
suchung), wurden im Dorfe BRosenthal bei Königstein drei Kinder
wunderlich über Berg und Tal hinweggeführt. Erst am neunten
Tage, nach langem Suchen, fand man zwei davon weit vom Dorfe
tot, das dritte aber lebendig wieder.