II. Seelenheer und Geisterkämpfe.
Vergl. auch Nr. 301, 305, 329 und Dämonensagen C III.
18. Die gespenftischen Reiter bei Waschleithe.
Gräße, Bd., S. 504. Aach Chr. Lehmann, Histor. Schauplatz usw., S. 75.
Auf eine halbe Meile von Grünhain gegen Waschleithe ist
einst in der Nacht eine ganze Kompagnie Geister, die ein Getön
und Konzert von sich gegeben, als wenn's die schönste Musika wäre,
dem Pastor zu Scheibenberg, Christian Lehmann (fF 1688) begegnet.
Desgleichen ist einem Gerber von Elterlein, der von Schwarzenberg
des Nachts heimgefahren, eine ganze Rotte Reiter ohne Köpfe und in
mancherlei Gestalt entgegengekommen, denen er ausgewichen, aber
davon krank geworden ist.
19. Die Sage vom Heidenkirchhof zu Radeburg.
Gräße, Bd. I, Nr. 154; Sachsengrün 1861, S. 9.
Den Fußweg, der vom Städichen Radeburg nach dem Dorfe
Berbisdorf führt, durchschlängelt ein munterer Bach, der sog. Seif.
Ein kKleiner Steg bahnt dem Fuße den Weg über denselben, die
Streche aber, welche dem überblichenden Auge im wechselvollen
Durcheinander von ödem Sturzacker und Tannenwald entgegen-
steht, ist der Heidenkirchhof. Hier gibt es Urnengräber in Menge,
aber, wenn auch Pflugschar und Hachke sich bemühen, die Hügel
grauer Vorzeiten zu ebnen, die Seelen der dort Begrabenen sind
noch nicht zur Ruhe gekommen. Jeder vermeidet deshalb diesen
Ort; allein einst Kkamen im Winter dort zwei Jäger hin, um dem
Wilde aufzulauern. Klar schien der Mond auf die beeisten Zweige
der auch im Winter grünen Tannen und die silbernen Lichtreflexe
Aeiche, Sagenbuch. 2