Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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die Mühle zu betreten, um sie vor Unheil zu bewahren; sie ge— 
bärdete sich wie wahnsinnig, so daß man sie anbinden und an— 
schließen mußte; darauf verfiel sie in eine hitzige Krankheit und 
starb bald. 
Ende des 18. Jahrhunderts soll ein Besitzer der Mühle, dessen 
Aame vormals auch genannt wurde, mit Hilfe eines Geister- 
beschwörers den vergrabenen Schatz auch zum Teile gehoben haben; 
dafür wurde er aber von den Geistern so geplagt und verfolgt, daß 
er die Mühle verkaufte und sich bei Dresden von dem Schatze ein 
großes, schönes Grundstück erwarb. 
Noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts ließen sich Geister in 
der Mühle sehen, welche den damaligen Besitzer überall so arg ver- 
folgten und in Furcht setzten, daß er zuletzt in Wahnsinn verfiel. 
891. Der Schatz im Schlosse zu Rabenau. 
Köhler a. a. O., Ar. 297. 
Vor mehr als zwei Menschenaltern standen von dem Rabenauer 
Schlosse noch mehrere Mlauern und Gewölbe und auch ein Altan. 
Da erzählten alte Leute, frühere Raubritter hätten in dem Schlosse 
einen Schatz vergraben, welcher von einer großen, schwarzen Henne 
mit feurigen Augen versetzt oder verbannt sein sollte; diesen Schatz 
konnte nur derjenige finden, welcher eine gleiche Henne mit zur Stelle 
brachte. Die versetzte Henne ließ sich von Zeit zu Zeit sehen und 
scharrte und kratzte gerade auf der Stelle des Schloßhofes, wo der 
verbannte Schatz lag, verschwand aber jedesmal, wenn sich ihr ein 
Mensch näherte. Schon in früherer Zeit hat man fleißig Schatz- 
gräberei im Schlosse unternommen und sogar bis Ende der dreißiger 
Jahre des 19. Jahrhunderts allen Ernstes Schätze gesucht, aber 
stets ohne Erfolg. 
892. Der Franzosenschatz im Glasergrunde 
(Sächs. Schweiz). 
Dr. Lincke in „Uber Berg und Tal“, Bd. VI, S. 217. 
Dicht bei der Ottomühle im Glasergrunde (oberhalb der 
Schweizermühle) ist unter einem Felsen ein Schatz vergraben ge-
	        
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