Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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921. Der Hrodzisko bei Klein-Saubernitz. 
Archiv d. Ver. f. Sächs. Volksk., Samml. Pilk. 
Der Fußsteig von Klein-Saubernitz nach Wartha führt durch 
ein Wäldchen, in dem sich ein Erdringwall befindet. Gräben um- 
friedigen ein Plateau, das jetzt einen Fuchsbau in sich birgt. Das 
Volk nennt jene Stelle Hrodzisko, d. h. Burgwall, Schlößchen. Es 
habe, so erzählt man, daselbst einst ein kleines Schloß gestanden. Dort 
soll noch eine Pfanne mit Geld vergraben liegen. Das Geld spielt 
an jener Stelle zu gewissen Zeiten. Kinder gehen bei Dunkbel- 
heit nur sehr ungern daselbst vorüber. 
922. Der Zwergenschatz in Krahls Berge bei Prischwitz. 
Luzica 1888, S. 31, übersetzt von Dr. Pilk. 
In Krahls Berge bei Prischwitz war in alten Zeiten eine 
Braupfanne voller Goldstücke, von kleinen Zwergen bewacht. Nach 
derselben gruben einst alle Prischwitzer. Als sie schon den großen 
Henkel ergraben hatten, gewahrten sie plötzlich, daß ihr ganzes 
Dorf in Flammen stehe. Schnell liefen sie zu Hilfe. Als sie aber 
ins Dorf kamen, brannte nichts, sondern alles war in gutem Frieden. 
Sie kehrten wieder zurück auf den Berg, aber dort fanden sie Neine 
Pfanne mehr. Haätten sie sich nicht abschrecken lassen, als sie schon 
den Henkel der Pfanne in den Händen hatten, so hätten sie so un- 
geheuer viel Geld gehabt, daß sie zehn solcher Prischwitze hätten 
erbauen können. 
923. Der Schatz am Bornitz-Radibor-Merkaer Kreuzwege. 
Mitgeteilt von Dr. Pilk. 
In Luttowitz lebte einst ein Bauer namens Kittan. Derselbe 
besaß ein größeres Gut mit vier Pferden, welches in jetziger Zeit 
mit dem dasigen Mittergut vereinigt ist. Kittan hatte das sonder- 
bare Leiden, daß er von einem eiste fortwährend beunruhigt 
wurde, einen Schatz zu heben, von dem er nichts wissen wollte. 
Der Geist klagte ihm immer, daß er dann abermals hundert Jahre 
Meiche, Sagenbuch. 48
	        
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