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Da er nun wieder heimkam und sein guter Geselle und Nachbar
ihn fragte, was er ausgemacht hätte und wie es ihm im Kriege
ergangen sei? sagte er aus Unmut und Zorn: „Was soll ich von
diesen Fröschleins sagen? Ich trug ihrer sieben oder acht am Spieße
über der Achsel und weiß gar nicht, was sie quaken; es ist der
Aübhe nicht wert, daß der Kaiser so viel Volk wider diese Kröten
und Würmer zusammengebracht hat.“ Es flohen ihn aber alle
Feinde und Wenden und meinten, er sei der lebendige Teufel.
932. Woher das Sprichwort stammt: Es bekommt ihm,
wie das Hundeführen bis Bautzen.“
Gräße, Bd. U, Nr. 753; Eiselein, Die Sprichwörter der Deutschen, S. 332;
Lausitzer Mon.-Schr., 1799, S. 590; vgl. Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer,
S. 717.
Kaiser Heinrich I. sandte zur Berhöhnung dem Ungarfürsten
nach Bautzen zwei räudige Hunde samt Fehdebrief; dieser ließ da-
gegen den Boten des Kaisers sowohl Nasen als Ohren wegschneiden
und schichte sie auf solche Art verstümmelt ihm wieder zurück. Dies
hat zu dem Sprichwort geführt: „Es bekömmt ihm, wie das Hunde-
führen bis Bautzen.“
933. Untergang der Wenden am Wallberge bei Bischheim.
Aach Praßer, Chronik von Großröhrsdorf, 1869, S. 35.
Unweit des Dorfes Bischheim liegt ein Berg, den die älteren
Bewohner noch manchmal mit dem Namen „Walenberg“ bezeichnen.
An diesen Berg verlegt die Sage eine große Entscheidungsschlacht,
die vor beinah tausend Jahren zwischen Deutschen und Wenden
gekämpft wurde. RKönig Heinrich der Finkler hatte die Elbe über-
schritten und drang immer tiefer in das Gebiet der Sorben ein.
Um nun seinen Einmarsch in den Gau Milska zu verhindern, rafften
*Den wahren Ursprung des Wortes untersucht Knothe im A. Laus.
Wag., 1891, S. 234 ff.: „Die Hunde in den Rechtsaltertümern der Ober-
lausitz.“