Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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ein Mann am Leben. Sie hießen Ortmann, Aiklas und Jakob. 
Nach ihnen wurden später jene Dörfer, die zuvor andere Namen 
gehabt hatten, Ortmannsdorf, Mülsen St. Aiklas und St. Jakob 
genannt. 
989. Wen die Pest in Ringenhain übrigließz. 
Archiv des Vereins für Sächsische Volkskunde, Sammlung Pilk. 
Bei der großen Pest starb das ganze Dorf Ringenhain aus. 
Aur zwei Wesen überlebten die furchtbare Seuche. Das waren die 
Müllerin in der Brettmühle und ein KRikerikihahn. 
990. Von der Wallfahrt zum Marienbilde in Eulowitz. 
Gräße, Bd. II, Nr. 745; Annalen d. St. Bautzen a. a. O. u. d. J. 1523. 
Um das Jahr 1523 ist das Dörflein Eulowitz ganz und gar 
ausgestorben bis auf einen gewissen Paul Krahle und seine Schwester, 
welche sich in solcher Not zu einem hölzernen Marienbilde, so nicht 
weit vom Dorfe gestanden, begeben, und täglich zu demselben gebetet 
haben, und weil ihnen ihr Leben gefristet worden, so haben sie 
nicht anders vermeint, denn die Mutter Jesu, welche sie in diesem 
Bilde verehrt, hätte ihnen geholfen. Nachher hat sich Paul Krahle 
mit seiner Schwester nach Postwitz unter des Rats zu Budissin 
Gebiet begeben, ist daselbst auch Kirchvater geworden und hat mit 
Unterstützung des Budissiner Ratsherrn P. MBährscheid es dahin ge- 
bracht, daß an der Stelle, wo das Mlruttergottesbild stand, ein 
Kirchlein, zur heiligen Jungfrau genannt, erbaut wurde, wohin ehe- 
mals gar häufig gewallfahrt worden ist. 
991. Großhartmannsdorf wird durch die Zeitheide von der 
Pest verschont. 
Köhler a. a. O., Ar. 420; Aärker, Chronik von Großhartmannsdorf, 
S. 279. 
Ostlich von Großhartmannsdorf liegt die große Torbbeide. 
Hier wuchs in Menge eine Pflanze, welche unter dem Namen
	        
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