I. Atiologische Sagen.
(Gründung und Benennung von Hrüien.)
Siehe auch Bergwerks-, Sprung= und Romantische Sagen.
992. Die Entstehung von Schönech. V
Gräße, Bd. II, Ar. 633; poetisch beh. v. Ziehnert, S. 229 ff.
Das zum Amte Voigtsberg gehörige Städtchen Schönech, der
höchstgelegene Ort des Vogtlands, soll seinen NAamen folgender Ur-
sache verdanken. Einst soll der kaiserliche Landvogt Heinrich Reuß
(der Reiche, um 1140—50°) auf der Jagd von seinem Gefolge
getrennt worden und auf ein Bärenlager gestoßen sein. Die für
ihre Jungen besorgte Bärin sprang auf sein Roß los, dasselbe stürzte
von ihrem wütenden Angriff zu Boden, und es würde um den
Landvogt geschehen gewesen sein, da sein Schwert beim Sturze zer-
brach, wäre nicht ein junger Köhler auf sein Hilferufen herbeigeeilt
und hätte das wütende Tier von hinten mit seinem Schürbaum
erschlagen. Der Vogt erlaubte nun seinem Retter, sich eine Gnade
auszubitten, und derselbe gestand ihm, er habe eine Geliebte, die er
aber nicht heiraten könne, weil er zu arm sei; er bitte nur um
einen Platz, wo er sich ein Häuschen bauen Bhönne, und um Holz
dazu. Da lachte der Reuß und sagte ihm, er möge in seinem
Lande sich aussuchen, welchen Platz er wolle, um sich dort ein Haus
zu bauen; Holz möge er aus dem nächsten Walde nehmen und
Steine brechen, so viele er brauche, und so ihn jemand nach seinem
Rechte fragen werde, dem solle er diesen seinen Ring und sein
zerbrochenes Schwert, welches er ihm einhändigte, vorzeigen. Darauf
zog der Köhler lange mit seinem Liebchen im Vogtlande herum
und nirgends wollte ihnen ein Ort passend scheinen. Endlich