Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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lung „Edda Ranio“ genannt, woraus sich mit der Zeit der Name 
„Eddaran“ und „Oederan“ bildete. Die Ansiedelung vergrößerte 
sich, denn es entstand bald darauf eine Schmiede neben dem Gast— 
hofe und später auch ein Kloster, das bald eine größere Menge 
von Ansiedlern herbeizog. Von diesen Ansiedlern lebt der Name 
eines einzigen fort, welcher gleich anfangs hier eine Mühle (die 
Kirschbaummühle) anlegte, und dessen Name sich bis auf unsere 
Zeiten erhalten hat. 
1019. Der Ursprung der N-amen Schellenberg, Lichten- 
walde und MNeuesorge. 
Gräße, Bd. I, Nr. 586; Köhler a. a. O., Ar. 569; Harnisch, die 
Schlösser Augustusburg, Lichtenwalde und Schellenberg, 1863, S. 7; 
Staberoh, Chronik der Stadt Oederan, 1847, S. 13. 
Auf dem Schellenberg, der heute das Schloß Augustusburg 
trägt, stand früher ein schon von Karl dem Großen erbautes Schloß, 
welches aber einem Raubritter gehörte und mit den Schlössern 
Lichtenwalde und ANeuesorge unterirdisch in Verbindung stand. Die 
Bewohner setzten einander in Kenntnis, wenn auf der Landstraße 
Reisende zu erblickhen waren. Kamen nämlich von Freiberg her, 
jenseits der Oederaner Gegend, Reisende mit Handelsgütern, so 
zogen die Räuber des Schellenberges eine Gloche an — daher der 
ANamee Schellenberg —, was für die jenseitigen Räuber das Zeichen 
war, sich an der Straße zur Plünderung bereit zu machen. Wenn hin- 
gegen von Chemnitz her sich die Reisenden sehen ließen, zündeten jene 
ein Feuer an, um dem Schellenberger ein gleiches Zeichen zu geben, 
daher der Name; denn der Wächter rief dann: „Licht im Walde!“ 
Die Reisenden aber sprachen, wenn sie an das Schloß Meuesorge 
kamen: „Es ist eine neue Sorge!“ Länger als 300 Jahre trieben 
die Räuber ungestraft dies Wesen; man weiß jedoch nicht, wer und 
wann es endigte. 
1020. Ursprung der Stadt Mittweida. L 
Gräße, Bd. 1, Ar. 324; Peccenstein, Theatr. Sax., III. S. 124; Ad. Chr. 
Kretzschmar, Vachrichten von der Stadt Mittweyda. Mittw. 1839. I, S. 118 ff. 
Zu der Kirche von Seelitz, in welcher ein wundertätiges Bild 
der heiligen Jungfrau ausgestellt war, geschahen vor alter Zeit aus
	        
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