Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 836 — 
11. Jahrhunderts ein Markgraf von Meißen eine große Wildhetze, 
bei welcher die Jäger mehrere Tage lang einen wunderschönen 
weißen Hirsch vergeblich verfolgten. Endlich erblickten sie ihn wieder; 
da stürzte er sich von einem ihren Augen bisher entgangenen Felsen 
in die Elbe herab, und beinahe hätte die Begierde, ihn zu fangen, 
mehrere der vornehmsten Weidgesellen mit in den Abgrund gerissen. 
Zum Andenken erbaute man hier ein Jagdhaus, der Hirschstein ge- 
nannt, das anfänglich nur dazu diente, um den Mlarkgrafen durch 
die reizende Aussicht in das Elbtal zu ergötzen. 
1030. Der Name des Dorfes Lichtenberg bei Pulsnitz. 
Mitgeteilt von Dr. Pilk. 
An einer großen Heerstraße, hoch an einem Berge, hatte man 
die ersten Hütten eines Dorfes erbaut. Die Lichter desselben bildeten 
für die Wanderer in jener Zeit einen Leitstern. Daher nannten sie 
den Ort „Licht am Berge“, woraus später Lichtenberg geworden ist. 
1031. Woher die Eichhart ihren Namen hat. 
Mitgeteilt von Dr. Pilk. 
Einst war den Besitzern von Pulsnitz das Eigentumsrecht an 
einem Grundstücke streitig gemacht worden. Nachdem es ihnen ab- 
erkannt war, erlaubte ihnen der Landesherr, daß sie vor gänzlicher 
Abtretung desselben noch eine Aussaat und Ernte davon genießen 
dürften. Da säte der schlaue Gutsherr Eicheln auf jene Fläche, das 
war die Aussaat; die ihm bewilligte Ernte, das Miederhauen der 
Eichbäume, wurde dadurch auf Jahrhunderte hinausgeschoben. So 
blieb jene Parzelle beim Grundbesitz von Pulsnitz, und sie erhielt 
seither den Mamen „die Eichhart".
	        
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