Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

Zur Einführung. 
as rauscht mit hellem Rlang empor zu Tage? 
Ein Hunderborn — deg Folkeg heil'ge Sage! 
Mein Sagenbuch will eine zweifache Aufgabe lösen. Zu- 
nächst soll es dem sächsischen Volke gewidmet sein, aus dessen 
Schoße es geboren ist. Seit der Belebung des volkskundlichen 
Gedankens in unserer Heimat erscheint das Verlangen nach ein- 
schlägigem Lesestoff beträchtlich gesteigert. Am ausgeprägtesten 
zeigt sich in weiteren Kreisen eine Neigung für Sagen, weil in 
ihnen die ältesten und vertrautesten Regungen der Volksseele 
besonders lebendig wiederklingen. 
Bisher entsprach jedoch kein allgemein sächsisches Sagenbuch 
diesem Wunsche, wenn auch einzelne Landesteile befriedigende 
Sondersammlungen besaßen. Und das einzige Werk, das eine 
umfassende Sammlung des ganzen heimischen Sagenmaterials 
wenigstens erstrebte, Gräßes „Sagenschatz des Königreichs Sach- 
sen“, ist seit Jahren im Buchhandel vergriffen und auch beim 
Antiquar kaum noch zu erlangen. 
Aus diesem Grunde bin ich gern der Aufforderung der 
Inhaber der Schönfeldschen Verlagsbuchhandlung gefolgt, eine 
dritte Auflage des bei ihr erschienenen Gräßeschen Werkes zu 
bearbeiten. 
Daß das Buch im Fortschreiten der Arbeit, statt einer Neu- 
auflage, ein völlig neues Werk geworden ist, liegt nicht allein 
an der Fülle neuen Sagenstoffes, den ich beibringen konnte, 
sondern vor allem an meiner wesentlich anderen Auffassung vom 
Charakter der Sage und an der von Gräße grundverschiedenen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.