Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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1040. Wie der Pichow seinen Namen erhielt. 
Archiv des Vereins für Sächsische Bolkskunde, Sammlung Pilk. 
Zwischen den Dörfern Dretschen und Tautewalde liegt der 
steile, dunkelbewaldete Pichowberg. Als noch dichter Urwald den- 
selben bedechte, und nur, wie noch jetzt, auf dem Gipfel ein kahler 
Fleck sich befand, arbeiteten sich einst mehrere Leute durch das 
Dichicht hinauf. Der, welcher zuerst oben anlangte, rief seinem Ge- 
nossen fröhlich auf wendisch zu: „Béch jow!“ (sprich: bich jo), d. h. 
„ich war dal“ Nach diesem Ausrufe nannte man den Berg ferner- 
hin „Picho“. 
1041. Entstehung des Namens Irgersdorf. 
Archiv des Vereins für Sächsische Volkskunde, Sammlung Pilk. 
Bei Wilthen liegt ein kleiner Ort namens Irgersdorf, ur- 
kundlich „Erichsdorff“, „Ergirstorff"“, „Ergesdorff“ geschrieben, wen- 
disch aber „Wostasecy“, d. h. Eustachiusdorf, genannt. Das Volk 
daselbst erzählt, daß einst ein Herr v. Gersdorf, der in dieser 
Gegend Besitztümer hatte, sich auf der Jagd verirrt habe und erst 
nach langem Umherirren endlich in dieses Dörfchen gelangte. Nach 
dem Edelmann und seinem IFrregehen wurde seitdem der Ort „Irr- 
Gersdorf"“, dann „Irgersdorf“ benannt. 
1042. Entstehung des Aamens Ringenhain. 
Mitgeteilt von Dr. Pilk. 
Das Dorf Ringenhain bei MNeutkirch soll an der Stelle an- 
gelegt worden sein, wo sich einst zwei Hähne bekämpften. Deshalb 
erhielt der neue Wohnplatz den Namen Ringenhan, woraus später 
Ringenhain geworden ist, und die miteinander ringenden Hähne 
zeigt noch heute das Gemeindesiegel des Dorfes.
	        
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