Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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hinter unam eine Lücke in den Handschriften, die man aus dem 
Cosmas ergänzen kann, welcher sagt, daß es Aimci (Aiemitsch) ge— 
wesen sei. In einer Budissiner Chronik steht von Oehna fol— 
gende Sage: 
Die Stätte, wo der Götze Flins gestanden, war so sehr im 
Lande berühmt, daß eine böhmische Gräfin dort eine Stadt erbauen 
wollte. Da sie aber die Gelegenheit des Ortes betrachtet und für 
nicht tauglich gefunden, so sagte sie: howno (ein Drech), daher heißt 
man noch heutigentags das Dorf Howno, zu deutsch Oehna. Die 
Gräfin aber baute gegenüber, am anderen Ufer der Spree, die 
Stadt, welche sie nachher Budissin nannte. 
1057. Die Srinzahöhe bei Krechwitz. 
Euzica 1894, S. 14, übersetzt von Dr. Pilk. 
Der mittelste der Krechwitzer Hügel heißt „Srinza“ (Mittel- 
magd); woher er diesen Namen haben soll, erzählt folgende Ge- 
schichte: 
Einst diente auf dem Krechwitzer Hofe eine Mittelmagd, und 
diese wurde schwanger. Als sie nun heimlich ein Kind geboren 
hatte, warf sie es den Schweinen in den Trog, damit niemand 
nichts erführe. Aber früh, als die Alagd den Trog reinigte, fand 
sie dort ein Glied des kRleinen Fingers dieses Kindleins, und da- 
durch kam alles ans Tageslicht. Die böse Rabenmutter aber wurde 
mit einer Schlange und einer Katze in einen Pechsack zusammen- 
gebunden und auf den mittleren Hügel gebracht, damit sie dort ein 
Ende nahm. Dort ist sie auch verscharrt worden. Und seit dieser 
Zeit hat der Hügel den Namen „Srinza". 
1058. Entstehung des Ortsnamens Baruth. 
Oberlausitzer Kirchengalerie, S. 98. 
Das Dorf Baruth bei Bautzen benannte sein Erbauer, ein 
adeliger Herr, nach seinen beiden frühzeitig verstorbenen Kindern 
Babo und Ruth — Baboruth, woraus später Baruth entstanden ist.
	        
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