— 850 —
hinter unam eine Lücke in den Handschriften, die man aus dem
Cosmas ergänzen kann, welcher sagt, daß es Aimci (Aiemitsch) ge—
wesen sei. In einer Budissiner Chronik steht von Oehna fol—
gende Sage:
Die Stätte, wo der Götze Flins gestanden, war so sehr im
Lande berühmt, daß eine böhmische Gräfin dort eine Stadt erbauen
wollte. Da sie aber die Gelegenheit des Ortes betrachtet und für
nicht tauglich gefunden, so sagte sie: howno (ein Drech), daher heißt
man noch heutigentags das Dorf Howno, zu deutsch Oehna. Die
Gräfin aber baute gegenüber, am anderen Ufer der Spree, die
Stadt, welche sie nachher Budissin nannte.
1057. Die Srinzahöhe bei Krechwitz.
Euzica 1894, S. 14, übersetzt von Dr. Pilk.
Der mittelste der Krechwitzer Hügel heißt „Srinza“ (Mittel-
magd); woher er diesen Namen haben soll, erzählt folgende Ge-
schichte:
Einst diente auf dem Krechwitzer Hofe eine Mittelmagd, und
diese wurde schwanger. Als sie nun heimlich ein Kind geboren
hatte, warf sie es den Schweinen in den Trog, damit niemand
nichts erführe. Aber früh, als die Alagd den Trog reinigte, fand
sie dort ein Glied des kRleinen Fingers dieses Kindleins, und da-
durch kam alles ans Tageslicht. Die böse Rabenmutter aber wurde
mit einer Schlange und einer Katze in einen Pechsack zusammen-
gebunden und auf den mittleren Hügel gebracht, damit sie dort ein
Ende nahm. Dort ist sie auch verscharrt worden. Und seit dieser
Zeit hat der Hügel den Namen „Srinza".
1058. Entstehung des Ortsnamens Baruth.
Oberlausitzer Kirchengalerie, S. 98.
Das Dorf Baruth bei Bautzen benannte sein Erbauer, ein
adeliger Herr, nach seinen beiden frühzeitig verstorbenen Kindern
Babo und Ruth — Baboruth, woraus später Baruth entstanden ist.