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können, und es sei darum die Anlegung einer neuen Bergstadt be—
schlossen worden, zu der am 21. September 1496 der Grundstein
gelegt wurde, die fünf Jahre hindurch den Namen Meustadt am
Schreckenberge führte, bis dieser Name im Jahre 1501 in den
ANamen Annaberg verwandelt wurde, den diese Bergstadt heutigen
Tages noch trägt. (Vgl. auch Nr. 1074 und 1075.)
1077. Brennende Bergwitterung zeigt Erze an.
Lehmann, Histor. Schauplatz, S. 430; Köhler a. a. O., Nr. 400.
Die sonderlich bei Nachtzeiten lichterloh brennende Bergwitte-
rung, welche in Gestalt eines ausgestreuten Pulvers plötzlich lodert
und verlöscht und die Ausgänge, Luftlöcher und Klüfte der Mietall-
adern zeigt, ist in diesem Erzgebirge gar gemein, und hat man an
den Orten, da hernach Bergstädte erbaut worden, zuvor viel und
starttee Bergwitterung gespüret. Dies ist geschehen im Jahre 1491,
da um den Pöhlberg die Bergwitterungsflamme lichterloh ausge-
lauscht und die Bergleute veranlasset, daß sie hernach die Erzgänge
mit der Rute erforschet und entblößet. Dergleichen hat sich auch
um Scheibenberg begeben, da vorzeiten eitel rauher Wald und
Morast gewesen, daß sich des Aachts viel Witterungen von ferne
sehen lassen und den NAachbarn Vermutung gemacht, es müsse da-
selbst reiches Erz liegen. Daher hat auch Kaspar Klinger von Elter-
lein im Jahre 1515 zuerst daselbst eingeschlagen und die erste Fund-
grube gemutet.
1078. Prophezeiung vom Bergwerk am Bärenstein.
Gräße, Bd. 1, Ar. 474; Hasche, Mag., Bd. II, S. 378—391.
In dem Zisterzienserkloster St. Niclas zu Grünhain hat ein
AMönch namens Thomas im Jahre 1536 verschiedene Prophezei-
ungen über den zuhünftigen Bergbau in jener Gegend niederge-
schrieben, darunter auch eine von der Auffindung eines reichen
Stollens auf dem Bärenstein. Es hat nämlich, wie er erzählt, im