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Kloster ein kluger Mann namens Peter (Pater) Rosenkranz gelebt,
der noch am Leben gewesen, wie der Schneeberg ist fündig ge—
worden (1471), auch den Rosenkranzer Stollen daselbst angewiesen
hat, wie auch zugetroffen; den hat auch Kunz von Kauffungen, be—
vor er die Fürsten von Sachsen vom Schloß Altenburg (1455) ent—
führt, um Rat gefragt, und der Rosenkranz hat seinem Vorhaben
mächtig gewehrt, daß er sich solches nicht unterstehen solle, und ihm
angezeigt, daß es sein Leib und Leben kosten würde, wie es denn
auch geschehen. Der hat auch angezeigt, daß ein großes Bergwerk
am Pöhlberg aufkommen und eine schöne Stadt St. Annaberg
dahin gebauet werden, daß man groß und viel Erz daselbst brechen
würde, und solle dies eine gute Weile beständig sein, dann noch
eine Zeche zwischen der Schlettau und dem Pöhlberg angehen und
in vielen Maßen Ausbeute geben werde, das Himmlische Heer ge—
nannt. Dergleichen werde auch zwischen dem Pöhlberg und dem
Bärenstein angehen, und zuerst ganz verachtet sein, darnach aber
werde viel Erz gebrochen werden, und wenn das Bergwerk neben
Schlackenwerda in Abnehmen kommen würde, dann werde ein
Bergwerk am Bärenstein bei Kloster Grünhain aufkommen, das
werde eine lange Zeit guten Bestand haben, und man da solchen
Reichtum an Erz brechen, daß, wer am Ende einen Kux erhalten
und bauen würde, davon noch seine Kindeskinder Nahrung haben
würden, und es werde an demselbigen Orte am Bärenstein eine
Stadt gebauet werden, wohin die andern Städte zu Mkarkte gehen
würden, und werde das Erz liegen vorn am Bärenstein unter dem
großen Steine herabwärts; die Alönche würden aber solches nicht
erleben, sondern durch einen Aufruhr verjagt werden, und ob sie
gleich wiedertämen, so würden sie doch ausgerottet und das Kloster
so wüst werden, daß auf der Kirche und den Alauern Him-, Heidel-
und Erdbeeren wüchsen, und werde dann solch Kloster mit seinem
Zubehör an die Fürsten von Sachsen Kkommen, bei denen dann
dieses Bergwerk, wenn wilde Bäume so stark, daß man aus ihnen
Bretter schneiden könne, in dem Klostergarten aufwachsen würden,
auftommen werde. Unter Abt Georg Küttner (I 1517) sind drei
erfahrene Schüler ins Kloster gekommen, die haben ebenfalls ge-
sagt, daß nach seinem Tode ein Aufruhr entstehen und die Alönche
würden verjagt werden. Auch sind diese mit dem besagten Mönch
Thomas auf den Bärenstein gekommen, und haben daselbst an
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