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1085. Die Stellen, wo in Freiberg das erste Bergwerk
fündig wurde.
Köhler a. a. O., Ar. 496; Benseler, Berggeschichten vom Aufkommen des
sächs. Silberbergbaues, Freiberg, o. J., S. 12.
Wo das Rathaus in Freiberg steht, soll der erste Silberfund
geschehen sein, und in einem Kreuze, welches in einer Ecke desselben
eingemauert ist, soll man noch heute die erste Art Freiberger Erze
sehen. Gegenüber an der Ecke der Petersstraße, da, wo das Bild
des Bergmannes an dem Hause steht, soll sich die erste Zeche be—
funden haben. Die bedeutenderen älteren Gruben waren im alten
Loßnitz- oder Münzbachtale. In Christiansdorf, welches seinen An—
fang in der Nähe vom Vorwerk Langerinne nahm und sich bis an
die Loßnitz erstreckhte, war eine sehr alte Grube, der Stubenberg,
von dem erzählt wird, daß eine Köchin aus dem Kloster Zelle das
erste Grubengebäude hier gebaut und sehr reich davon geworden sei.
1086. Der Anfang der Stadt Freiberg.
Köhler a. a. O., Ar. 495; Moller, Theatrum Freibergense Chronicum,
B—d. II, 1653, S. 3.
Im Jahre 1169 hat der Bergmeister mit den Bergleuten auf
dem Zellerfeld in Sachsen verschiedener Unbilligkeiten wegen, die
ihnen widerfahren, einen Aufstand gemacht und hat sich dann mit
den Bergleuten nach Aleißen zum neuen Bergwerk, welches bereits
in hohen Ruf gekommen war, begeben. Zwei Jahre darauf aber
haben die eingewanderten Sachsen das Dorf Christiansdorf an der
jetzigen Mlünzbach im Baue gebessert und also zugerichtet, daß es
einer neuen Stadt glich, wie auch hernach dieser Ort die Sachsen-
stadt genannt wurde. Etliche rechnen deshalb den Anfang der
Stadt Freiberg vom Jahre 1171 an.