Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Steine zusammen, um damit eine Art von Mauer gegen den Wind 
zu errichten. Unter diesen Steinen befanden sich viele schwarze, die 
das mutige Pferd, welches er neben den Kühen hütete, mit dem 
Hufe aus der Erde herausgearbeitet hatte. Sein Unternehmen ge- 
lang ihm; das Feuer brannte nun ruhig, aber mit großem Er- 
staunen bemerkte er jetzt, daß auch seine Mauer in Brand geriet 
und größtenteils vom Feuer verzehrt ward. Er erzählte dieses 
Wunder sogleich seinem Herrn, allein er wurde ausgelacht, doch 
wiederholte er den nächsten Tag den Versuch und warf von diesen 
vermeintlichen Steinen einige mit in das Feuer, die ebensogut ver- 
brannten, wie die am vorigen Tage. Dies bewog ihn, einige mit- 
zunehmen, er zündete sie zu Hause in Gegenwart seines Herrn, der 
ebensowenig von Steinkohlen etwas wußte, auf dem Herde an, 
und überzeugte ihn nun. 
1091. Der Untergang der Grube zu Höchendorf. 
Gräße, Bd. I, Nr. 265; Vermischte Nachr. z. sächs. Gesch., Bd. II, S. 45 ff.; 
B. C., Tharand und seine Umgebungen, S. 53; novellistisch behandelt von 
Bronikowstky, Darstellungen aus vergangener Zeit, Bd. III (hier heißt 
die Grube die goldene Echke). 
Das edle Geschlecht von Theler war Baugewerk des Berg- 
werks zu Höckhendorf, die edle Krone genannt, und so reich und 
Übermütig geworden, daß sie ihre Pferde mit silbernen Hufeisen be- 
schlagen ließen. 1557 am 25. August wollten sie es gar Herzog 
Albert zu Sachsen, der am 23. April des Jahres 1477 zu Georgen- 
fundgrube bei Schneeberg mit seinen Räten an einem silbernen 
Tische gespeist und dabei gesagt hatte: „Unser Kaiser Friedrich ist 
wohl gewaltig und reich, gleichwohl weiß ich, daß er jetzt kReinen so 
stattlichen Tisch hat“,' nachtun, allein so fürstlich ihr Eingang ge- 
wesen, desto trauriger war das Ende: ein schweres Gewitter brachte 
so plötzlich einen heftigen Regenguß, daß die Grube ersoff und 
in ihr 50 Personen verunglückten. 
* Nach Müllers Annalen, S. 40, gab dieser Tisch beim Einschmelzen 
400 Zentner oder 80000 Alark Silbers, also 800 000 Stück Speziestaler. 
S. a. Curiosa Sax., 1733, S. 83; Textor, Histor. Bildersaal d. sächf. Gesch., 
Bd. I, S. 167 ff.
	        
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