Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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auf, so findest Du einen Goldgang und liegt ein Trog und Kratze 
darbey. 
Ferner gehe von Moßbach auff Prebiß und von dannen gen 
Geissen zu dem Brunnen bei der alten Dorfsstadt, da lieget zur 
rechten Hand eine alte Fichte, daselbst räume ein wenig auf, so 
findest Du eine Gruben als ein Keller, darin grabe oder schlage 
Stufen ab, so bekommst Du ein Ertz, das sehr gut ist und viel 
Gold hält. Böste, zeug es zum Schlich und schmelze es, so wirst 
Du es erfahren.“ 
„Zwischen Reichenbach und Limbach an der egerischen Brücken 
frage nach dem Schnechengraben, daselbst sind viel Gruben und 
Schächte, in welchen ein Schieffer bricht. So findest Du auch quärzige 
Nieren, darin ein guter Marcasith, Kupfer und Gold enthalten sind. 
In diesem Schnechengraben zur rechten Hand in dem Gebirge gegen 
MAlittag zu stehet ein Letten am Tage, darinnen findest Du auch 
einen schönen Marcasith, hübsch würfelicht und echigt, als wenn er 
polirt wäre."“ 
1096. Die Walen in Werdau. 
Mitgeteilt von Lehrer R. Fritzsche, Werdau. 
Altere Leute erzählen noch heute nach der Uberlieferung der 
Bäter, daß in früherer Zeit öfters armselig gekleidete Leute aus 
Italien, Walen genannt, das Flußbett der Pleiße nach glänzenden 
glatten Steinen durchsuchten. Die Lebensweise dieser Leute zeugte 
augenscheinlich von größter Armut. Ihre Funde verbargen sie mit 
größter Vorsicht geheimnisvoll. Ein Werdauer Handwerksgesell soll 
nun auf seiner Wanderschaft diese Steinsucher in Venedig getroffen 
haben. Hier freilich trugen sie prächtige Kleider, wohnten in vor- 
nehmen Häusern und mochten den einfachen Gesellen aus Werdau 
nicht kennen.
	        
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