Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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1097. Der Erzreichtum des Plauenschen Grundes 
bei Dresden. 
Aach dem Schieferbüchlein des Walen Johann Begge (1685) bei Gräße, 
Bd. I, Ar. 266; siehe auch Horn, Sächs. Handbibliothek, Bd. I, S. 249 -252. 
„Wenn man von Dreßden gehet gegen Mittag an der hin— 
dersten Mühle im Plauischen Grunde, ehe man zum Schweizerbette 
kommt, liegt ein Goldgang, der gegen Morgen streichet, und siehet 
man denselben bei Tage ausstreichen an den hohen Felsen, der ist 
so reich, daß auch der halbe Theil Gold und Silber ist, es ist aber 
nicht wohl dazu zu kommen. 
Weiter beym Schweizerbette ist ein großer Steinfels, daran 
sind unterschiedene Zeichen gehauen, von denselben gehe zweyhundert 
Schritte, da wirst Du einen sehr mächtigen Gang antreffen, der so- 
viel Gold, Silber und Kupfer hält, daß es nicht zu beschreiben. 
Der Gang kommt aus halbern Abend und Mittag und streichet 
oben bey Tage aus. Der Berg sieht oben ganz röthlich aus, und 
ist sehr hoch. 
Ferner diesem Berg über das Wasser, die Weißeritz genannt, 
liegt ein Gründgen nahe bey einem Dorfe, so Coschitz heißt, unten 
am Gründgen ist ein Goldgang, der aber mehr Silber als Gold 
hält, jedoch ist viel gediegen Gold und Körner, dem Hanfe und 
Wichen gleich, welche ganz graulich aussehen und inwendig voller 
Gold sind, dabei befindlich. 
Weiter hinauf am Gründlein ist ein Stollen, darinnen viel 
Silber und Kupfer ist, und ist sehr milde und schmeidig. Im Bäch- 
lein, das in die Weißeritz läuft, findet man gediegene Goldkörner 
sehr schwarzbraun. 
Vom Schweizerbette, eine kleine Viertel Meile ohngefähr, 
kommt man an einen steinigten Weg durch Erlen und Hasel- 
sträucher auf einem lustigen ebenen Flech, und oben auf dem Berge 
stehet ein Haus, vor selbigem nahe dabei Kommt ein mächtiger 
Kupfergang, darbey Rothgülden-Erz ist, und ist zum Wahrzeichen 
unten am Berge ein Graben, darinnen die Erde ganz Rupfern 
sieht. Ingleichen halten die Steine auf der Erde hierum viel Gold 
und Kupfer. 
Fernerhin Kommt man zu einem kiefernen Busche, unten am 
Fußsteige liegen viel Steine auf einander, von der Steinrücke fünf-
	        
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