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findest ein V gegen Abend, darin grabe Gürtelstief, so findest
Du Goldkörner, die schön sind, die zeigen an, dieß sey unter dem
alten Schloß bei Clausenköhl zu.
Gehe zu einem Dorff, heißt Helmßdorf, gehört Christoph
von Carlowitz, da liegt ein Guth übers Wasser, so siehe über das
Wasser, so siehe übers Guth, so wirst Du sehen einen spitzigen Berg,
darauf stehet ein Baum in der Höhe gleich dem Berge zu, darin
in dem Grunde des Berges auf der linken Hand gegen den Morgen,
so findest Du einen Apfelbaum ganz gebogen, ungefährlich bey
12 Schritt des Baums nach Mittag, so findest Du ein großes Guth,
darnach unterwärts dem Wasser da ist das Wäschwerk.
Winterberg in Meißen, unter dem Herrn von Paußen ge—
legen, nahe bei Jonasdorff bey der H.-Cretzerer, da bricht Ertz wie
ein Schiebel, hält viel Gold auf dem Berg und reine Gilbe, da
sind graue Körner in einem Brunnen und steht nicht weit davon
ein Birnbaum an der Seiten gegen der Elben, da liegen der
Körner gar viel und oben auf dem Berge nicht weit da-
von auf dem Kamme da ist eine große Pfütze, da streicht ein
OGang durch, das Wasser davon fällt in einen ungleich tiefen
Grund und stehet der Berg unten von dem Wasser, als wäre
er über □.
Von Schönechk frage nach Großlitz und nach dem Schiefer-
berge, darin findest Du einen alten Stolln am Steige, darunter
fleußt ein V hin, gehe nach der linken Hand am Wasser hinauf,
biß Du Römmst zu dem langen Holz, so sieh Dich umb nach einem
Zeichen in der Tannen, davon nicht weit ist ein J1, darunter ist ein
O Gang, da fleußt das V weg.
* Obige Stellen sind nur aus dem weit umfangreicheren Manustript
ausgezogen, denn der Verfasser hat seine Bemerkungen ziemlich aphoristisch
aufgeschrieben. Er behandelt nicht bloß Sachsen, sondern auch Schlesien und
Böhmen, aber er springt von einem Lande ins andere über. Am Schlusse
folgen unter der Uberschrift: Dieß sind der Wahlen Zeichen, die Zeichen,
welche die Walen in Felsen und Bäume eingehauen haben. Letztere lassen
sich nicht mehr wiederfinden, da die Bäume längst geschlagen oder um-
gebrochen sind, von erstern aber hat Gräße noch mehrere an Felsen in
der Sächsischen Schweiz usw. wiedergefunden. Diese Zeichen, die bisher
nur bei Gräße abgebildet waren, sind deshalb auch hier getreu wieder-
gegeben und folgen mit ihren Erklärungen, wie solche in der Handschrift
dabeistehen.