Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 900 — 
findest ein V gegen Abend, darin grabe Gürtelstief, so findest 
Du Goldkörner, die schön sind, die zeigen an, dieß sey unter dem 
alten Schloß bei Clausenköhl zu. 
Gehe zu einem Dorff, heißt Helmßdorf, gehört Christoph 
von Carlowitz, da liegt ein Guth übers Wasser, so siehe über das 
Wasser, so siehe übers Guth, so wirst Du sehen einen spitzigen Berg, 
darauf stehet ein Baum in der Höhe gleich dem Berge zu, darin 
in dem Grunde des Berges auf der linken Hand gegen den Morgen, 
so findest Du einen Apfelbaum ganz gebogen, ungefährlich bey 
12 Schritt des Baums nach Mittag, so findest Du ein großes Guth, 
darnach unterwärts dem Wasser da ist das Wäschwerk. 
Winterberg in Meißen, unter dem Herrn von Paußen ge— 
legen, nahe bei Jonasdorff bey der H.-Cretzerer, da bricht Ertz wie 
ein Schiebel, hält viel Gold auf dem Berg und reine Gilbe, da 
sind graue Körner in einem Brunnen und steht nicht weit davon 
ein Birnbaum an der Seiten gegen der Elben, da liegen der 
Körner gar viel und oben auf dem Berge nicht weit da- 
von auf dem Kamme da ist eine große Pfütze, da streicht ein 
OGang durch, das Wasser davon fällt in einen ungleich tiefen 
Grund und stehet der Berg unten von dem Wasser, als wäre 
er über □. 
Von Schönechk frage nach Großlitz und nach dem Schiefer- 
berge, darin findest Du einen alten Stolln am Steige, darunter 
fleußt ein V hin, gehe nach der linken Hand am Wasser hinauf, 
biß Du Römmst zu dem langen Holz, so sieh Dich umb nach einem 
Zeichen in der Tannen, davon nicht weit ist ein J1, darunter ist ein 
O Gang, da fleußt das V weg. 
  
* Obige Stellen sind nur aus dem weit umfangreicheren Manustript 
ausgezogen, denn der Verfasser hat seine Bemerkungen ziemlich aphoristisch 
aufgeschrieben. Er behandelt nicht bloß Sachsen, sondern auch Schlesien und 
Böhmen, aber er springt von einem Lande ins andere über. Am Schlusse 
folgen unter der Uberschrift: Dieß sind der Wahlen Zeichen, die Zeichen, 
welche die Walen in Felsen und Bäume eingehauen haben. Letztere lassen 
sich nicht mehr wiederfinden, da die Bäume längst geschlagen oder um- 
gebrochen sind, von erstern aber hat Gräße noch mehrere an Felsen in 
der Sächsischen Schweiz usw. wiedergefunden. Diese Zeichen, die bisher 
nur bei Gräße abgebildet waren, sind deshalb auch hier getreu wieder- 
gegeben und folgen mit ihren Erklärungen, wie solche in der Handschrift 
dabeistehen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.