Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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stets warf der glückliche Spieler einen Pasch. Die dadurch Be— 
freiten bezahlten ihn dann jedesmal mit soviel Tannenzapfen, als 
der Wurf Augen zählte, und verschwanden darauf. Als der Wald— 
arbeiter eben den letzten Gewinn einheimste, erdröhnte ein furcht— 
barer Donnerschlag. Er erwachte und lag zu Hause im Bett, hatte 
also nur geträumt. 
Morgens beim Frühstück fragten ihn seine Kinder: „Vater, 
warum schlieft Ihr wohl in dieser Nacht so unruhig? Ihr wälztet 
euch unaufhörlich hin und her und stießt auch zuweilen unverständ— 
liche Laute aus.“ Da erzählte er den Seinigen jenen sonderbaren 
Traum. Während er noch redete fiel sein Kittel herab von dem 
ANagel an der Wand, daß es laut polterte. Eins seiner Täöchterchen 
wollte denselben aufheben, vermochte es aber Rkaum, so schwer war 
er. Hierbei fielen die Bliche des Alädchens auf des Vaters lange 
Stiefeln. Es rief: „Bäterchen, Eure Stiefeln triefen ja noch vom 
Wasser, gerade als wäret Ihr eben erst heimgekehrt. Und hier in 
den Taschen Eures Kittels stecken so wunderschöne, goldglänzende 
Tannenzapfen!“ Jetzt bemerkte der Holzhauer, daß er nicht ge- 
träumt, sondern Wirkliches erlebt hatte. Er war in der Geister- 
stunde auf dem Valtenberge gewesen, hatte durch seine glüchklichen 
Würfe die verwunschenen Aitter erlöst und zum Lohne Zapfen er- 
halten, die sich nachher in Gold verwandelten. 
Aun wurde ein gar fröhliches Weihnachtsfest gefeiert. Der 
Holzhauer kaufte für einen Teil des Goldes ein großes Bauergut 
und hieß von da ab im Dorfe nur „der reiche Zappenbauer". 
(Vergl. Ar. 902.) 
33. Der Hirt im Goldkeller am Frageberge. 
Gräße, Bd. II, Nr. 769; poetisch behandelt bei Segnitz, Sagen, Legenden, 
Märchen usw., Meißen 1839—54, Bd. 1, S. 115 ff. 
Aordwestlich vom Czorneboh befindet sich der sogenannte Frage- 
berg, den einige Felsen bilden. Von diesen ist einer mit einem tiefen 
Loche versehen, in welchem sich die heidnischen Priester zu ihren 
Weissagungen begeistert haben sollen, wovon wahrscheinlich der 
Berg jetzt noch den Namen hat, und unter diesen Felsen befindet 
sich eine Felsenschlucht, in der ein großer Schatz begraben liegen 
soll. Einst weidete ein armer Hirte am Fuße dieses Berges; müde
	        
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