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Spitze des Walles drängten, so stürzte er sich mit der Fahne vom
Felsen herab, allein Gott hielt seine Hand über ihn und er kam
samt dem Banner glücklich davon.
1111. Der Trompeterfelsen bei Seifersdorf.
Käöhler a. a. O., Ar. 764; K. W. Clauß, Führer auf der Fahrt durch das
Weißeritztal, 1883, 2. Aufl., S. 12.
Kurz vor der Haltestelle Seifersdorf zwischen Hainsberg und
Dippoldiswalde befindet sich auf dem jenseitigen Weißeritzufer der
Trompeterfelsen, an welchen sich folgende Sage knüpft. Ein säch—
sischer Trompeter wird von Oelsa her von Feinden hart verfolgt und
steht plötzlich auf einer Waldblöße vor dem Abgrunde. Den Tod
vor und hinter sich sehend, sprengt er über den Abhang in die
Weißeritz. Sein Pferd zerschellt, er aber Kkommt mit dem Leben
davon, steigt auf die dem Felsen gegenüber liegende Höhe und bläst
dort ein „Aun danket alle Gott“. Die erbitterten Verfolger sandten
ihm Schüsse nach, und eine Kugel streckte ihn nieder.
Andere erzählen, die Kugel sei ihm zwischen Hand und Mund
durch die Trompete gefahren, dieselbe unbrauchbar machend. Die
Trompete sei in das alte Messing gewandert, das Stück mit dem
Loch aber noch in einem Altertumsmuseum zu sehen.
1112. Das Kreuz auf dem Bärenfteine.
Süsse, Historie des Städtchens Rönigstein, S. 219; poetisch bearb. von
K. H. Aicolai; Drei Sagen a. d. sächs. Schweiz, Pirna 1852, 12, S. 23 ff.;
Gräße a. a. O., Nr. 189.
In der Aähe des Dorfes Thürmsdorf bei Königstein befindet
sich der sog. Bären= oder Bernstein, von dessen Gipfel man eine
herrliche Aussicht auf das benachbarte böhmische Gebirge genießt.