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denken wurden in einem Steine im Innern der Kirche zwei Krücken“
eingehauen, welche für ewige Zeit an ihren Träger erinnern sollten
und noch zu sehen sind. (Vgl. auch Ar. 1259.)
1147. Bom Brüchenmännchen zu Dresden.
Gräße, Rd. l, Nr. 94; Hasche, Diplom. Gesch. von Dresden, Bd. II, S. 128;
Hilscher, S. 16; Abbildung bei Schramm, Uber Brücken, Nr. 4; Schäfer,
Städtewahrzeichen, Bd. I, S. 68 ff.
Der Baumeister der steinernen Elbbrücke zu Dresden, Matteo
Foccio (um 1265), ein Italiener, vom Dresdner Volke Matz Votze
genannt, hatte sich am fünften Pfeiler der Elbbrücke linker Hand
in kauernder Stellung mit untergestemmten Armen und tief in die
Augen gezogenem MAlützchen abbilden lassen. Dies war das soge-
nannte Brückenmännchen, ein Wahrzeichen von Dresden. Es flog
bei der Sprengung der Dresdner Brüche durch Davoust (19. Mlärz
1813) mit in die Luft, fand sich aber, nachdem man nach einer
Zeichnung ein neues hatte machen und an die Stelle des alten
setzen lassen, unter dem Schutte wieder, und man stellte es dann
linker Hand in der Quermauer, da wo die Kaitzbach in die Elbe
fällt, wieder auf. (Jetzt im Restaurant Helbig, an der Brücke.)
1148. Der Schloßbau zu Gaußig.
Vgl. Oberlausitzer Kirchengalerie, S. 207.
Von dem Gaußiger Schloß bei Bautzen wird erzählt, daß es
gegen Anfang des 18. Jahrhunderts von der Witwe des Generals
von Neitschütz erbaut worden sei. Um die Bauleute zu regem
Fleiß anzuspornen und sie immer unter eigener Aufsicht zu behalten,
soll die Edelfrau, wie die Sage berichtet, während des Baues auf
dem Gerüste selber fleißig gesponnen haben.
* Die spätere Zeit hat die Krücken für Paniere erklärt, welche be-
zeichnen sollten, daß unter dem betreffenden Steine die Stiftungsurkunde
der Kapelle verwahrt sei.