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Theileng ?). Sie regierten aber auch nach der Theilung weder zu
ihrer, noch zu des Landes Wohlfahrt.
. 2.
Es starb aber der Natternberger schon im Jahre 1322. Ihm
folgte 1555 Otto, und 1330 auch Heinrich der ältere in die Ewig-
keit. Ein achtjähriger Sohn, Johann, den Heinrich der ältere hin-
terließ, starb 1340. Niederbayern war also erledigt, und die Land-
Stände übertrugen es Ludwig dem Bayer, und so find Ober= und
Nieder-Bayern wieder vereinigt nach einer Trennung von 85
Jahren. —
S. 3.
Im Jahre 1342 kam Tyrol durch Heirath wieder an Bapern.
Kaiser Friedrich I. trennte dieß Land von Bapern, als er den Lö-
wen ächtete. Zu Ludwig's Zeiten gehörte Tyrol Margaretha, der
Tochter Heinrichs von Kärnthen, des letzten männlichen Sprossens
des Grafen Mainhard's von Görz, welche man von einem ihrer
Schlösser die Maultasche hieß. Margarethens erster Gemahl bieß
Johann Heinrich, ein Sohn des böhmischen Königs Johann; sie,
kaum achtjährig, wurde mit ihm, dem zweljährigen Kinde, ver-
lobt. Die Ehe war also unfriedlich und ungesegnet.; und im Jah-
re 1541 verjagten die Tyroler Margarethens Gemahl. Da trenn-
te Kaiser Ludwig auf Margaretbens Begehren die Ehe. Sie bei-
rathete dann des Kaisers Sohn, Ludwig den Brandenburger, des-
sen Gattin nicht mehr lebte, und brachte ihm Toyrol zu.
S. 4.
Bald nachdem Torol auf solche Weise an Bayern gekommen,
starb Graf Wilhelm III. von Holland, der Vater von Ludwig’s
zweiter Gemahlin Margaretha, und diese erbte die niederländischen
Provinzen Holland, Seeland, Friesland und Hennegau, 1345.
*) Hejurich dem Jüngern, oder dem Natternberger, wurde ein Strich
Landes zu Theil, wovon Deggendorf, Oingolfing, Landau, Vils-
hofen und Cham die Hauptorte waren; Okko erhielt Burghau-
sen, Braungu, Oektingen, Traunstein und Reichenhall; Heinrich
der Aeltere, Stadt und Gebiet von Landshut, Straubing und
Schärding.